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24Mai/13

Wort des Tages: Trappatonisch

Dieser Begriff wurde noch nicht in die modernen Wörterbücher aufgenommen. Er ist auch noch nicht in der ganzen Welt bekannt, doch in Italien, Deutschland, Österreich, Großbritannien und Vatikanstadt weiß man mit Sicherheit, was gemeint ist. Nach seiner Traumkarriere als Fußballspieler wechselte Giovanni Trappatoni die Seiten und arbeitet mit großem Erfolg als Fußballtrainer. In all den eben genannten Ländern war er als Trainer für große lokale Vereine tätig (FC Bayern München, VfB Stuttgart, FC Red Bull Salzburg und eine ganze Reihe von Vereinen in Italien, darunter AC Mailand, Juventus Turin und Inter Mailand), aber auch als Nationaltrainer hat er bereits einige Teams betreut (Italien, Irland, Vatikanstadt). Doch die Tatsache, dass sein Name Einzug in den modernen Sprachgebrauch gehalten hat, ist weniger seiner Karriere als seinen berühmt-berüchtigten Ausbrüchen auf Pressekonferenzen zu verdanken. Dabei redet er sich oft so richtig in Rage. Korrekte Formulierungen spielen keine Rolle mehr, wichtig ist nur noch, WAS gesagt werden muss. Trotz dieser kleinen Fehler. oder gerade deswegen, ist er sehr beliebt. Alles begann in Italien. Damals schuf er Perlen wie „non-dire gatto se non l’hai nel sacco“ (Sage nicht, dass du die Katze im Sack hast, wenn du die Katze noch nicht im Sack hast – hier vermischte der Meister der Wortkunst zwei italienische Sprichwörter). Im Ausland konnte er sich dann aufgrund seiner rudimentären Sprachkenntnisse in der jeweiligen Landessprache weniger eloquent ausdrücken.

In Deutschland brachte er zwei oder drei Knaller, die auch dem Fußball-Laien ein Begriff sind, so zum Beispiel „Ich habe fertig“. In Österreich ist seine Wutrede über Journalisten allseits bekannt: „Wörter sind sehr einfach. Wer kann machen, machen. Wer kann nicht machen, sprechen. Wer kann nicht sprechen, der schreiben.“ Nicht unerwähnt bleiben darf auch diese englische Stilblüte: „There is only one ball, and if the opponent has it you have to ask yourself: why?“ (Es gibt nur einen Ball, und wenn der Gegner ihn hat, muss man sich fragen: Warum?)

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