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Paparazzi Lady Gaga

12Mrz/15

Gaga – Wort des Tages

Wahrscheinlich denken viele bei unserem heutigen Wort des Tages zunächst an Lady Gaga.

Die bekannte Künstlerin machte in den letzten Wochen wieder ziemlich häufig von sich reden, angefangen von ihrem Outfit für die Verleihung der Oscars-und ihrer staunenswerten Performance bis zu ihrem Sprung ins eiskalte Wasser des Lake Michigan in Chicago anlässlich eines Charity-Events.

Nun, Lady Gaga hat in den letzten Jahren wirklich einige ziemlich verrückte Vorstellungen abgeliefert. Und diese entsprechen ziemlich genau den verschiedenen Bedeutungen des Wortes gaga. Denn einige kann man ganz einfach als albern und ziemlich irre bezeichnen, andere als übertrieben pathetisch oder naiv, und wiederum andere gingen zu weit, als dass man sie einfach als senil und schrullig bezeichnen könnte.

Zwar leitet sich der Künstlername des Popstars von dem Queens-Song Radio Ga Ga ab, doch ist Lady Gaga genauso bunt und facettenreich, wie es ihr Pseudonym bereits ahnen lässt.

Das Wort gaga in der Bedeutung von schrullig oder kauzig stammt aus der französischen Sprache des 19. Jahrhunderts und beschreibt die Babysprache, bei der Laute wie „ga” z.B. in Worten wie gâteux (senil) oder gâtisme (altersschwache Person) verdoppelt werden.

In dem 1905 veröffentlichten enzyklopädischen Wörterbuch der französischen Sprache Le Petit Larousse wird die Bedeutung des Wortes gaga folgendermaßen erklärt: Homme tombé en enfance (Mann, der wieder in seine Kindheit zurück gefallen ist).

Mit anderen Worten, das menschliche Leben beginnt und endet mit einem gaga-Zustand, ganz zu schweigen von den vielen ‚gaga‘ Stationen auf dem Weg dorthin (wie beispielsweise schwärmerische Liebe oder überschwängliche Begeisterung).

Direkt nach seiner offiziellen Aufnahme in das französische enzyklopädische Wörterbuch wurde das umgangssprachliche Adjektiv gaga in die deutsche und die englische Sprache übernommen, wobei die erste offizielle schriftliche Erwähnung in Englisch aus demselben Jahr stammt. Am 18. März veröffentlichte der Daily Chronicle in London eine Rezension der Londoner Theaterszene: „Ah, Ihr Engländer,.....Ihr liebt es, zu lachen—ga-ga!.. Ist das nicht der pathetische Schrei unseres gegenwärtigen Dramas, Ga-ga!”

In den folgenden Jahrzehnten wurde das Wort in beiden Bedeutungen verwendet – seniler Verfall alter Männer und albernes Verhalten.
1921, Maurice Baring in Passing By: „Sir Arthur ist ziemlich gaga und hielt mich den ganzen Abend lang für George”. Und Edna Ferber in Show Boat, 1926: „Nola Darling, Du bist soeben gaga geworden, das ist alles. Wie sonst könnte es Dir einfallen, da unten in dieser elenden, malariaverseuchten Hitze zu bleiben!”

In der modernen englischen Sprache wird der Begriff gaga meistens im Sinne von „wegen etwas völlig gaga werden” (auf etwas sehr positiv oder mit übertriebener Begeisterung reagieren) verwendet. Und wir hoffen natürlich, dass es unseren Lesern bei unserer Reihe „Wort des Tages” genauso geht.

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18Jun/13

Wort des Tages: Paparazzi

Die Idee der Paparazzi kommt aus Italien. Das Wort Paparazzi stammt aus dem 1960 erschienenen Film „Das süße Leben“ von Frederico Fellini. Dieser Film ist – ob rechtmäßig sei infrage gestellt – auf den meisten Listen der „beliebtesten Filme aller Zeiten“ zu finden. Die Hauptaufgabe des dort vorkommenden Fotografen namens „Paparazzo“, war die Jagd auf berühmte Persönlichkeiten. Ein Paparazzo, zwei Paparazzi. Bei dem Namen handelt es sich um einen italienischen Nachnamen, der in einem Reiseführer von Gissing aus dem Jahr 1901 erwähnt wurde. Der Restaurantbesitzer Paparazzo wird zwar nur auf zwei Seiten genannt und ist weder aggressiv noch fotografiert er. Jedoch wurde der Reisebericht kurz vor Beginn der Dreharbeiten in das Italienische übersetzt und vielleicht dachte jemand aus der Filmcrew, dass der Name gut klingt.

Sicher ist, dass der Begriff schnell in den allgemeinen Sprachgebrauch übergegangen ist. Time berichtete 1961 über Paparazzi als „hungriges Pack freiberuflicher Fotografen, die für ihren Lebensunterhalt Prominente verfolgen und mit ihren Blitzen attackieren“.

Die entsprechende Persönlichkeit und Ausdauer vorausgesetzt, kann es ziemlich lukrativ sein, zu den Paparazzi zu gehören. Es bedeutet ein Leben voller Langeweile, unterbrochen von ein paar Minuten Aufregung. Ein angestellter Fotograf erhält ein festes, teilweise hohes Gehalt. Die meisten der besten Paparazzi sind allerdings Freiberufler und das heißt wie bei vielen anderen Berufen: entweder gute Zeiten oder schlechte Zeiten.

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