Die Karten werden neu gemischt: die Wiederauferstehung von Öl und Gas in Nordamerika
Spätestens seit der Ölkrise in den 1970er-Jahren war es für die Ölbranche niemals leicht, für positive Schlagzeilen zu sorgen. Kaum war die traumatische Erfahrung leerer Highways und entropischer Städte dank der Wirtschaftwunderjahre der Reagan-Regierung fast vollständig überwunden, verseuchten zwischen 250.000 und 750.000 Barrel Rohöl aus der Exxon Valdez in Alaska hunderte Kilometer unberührter Küste. Ölunternehmen und Regierungen überschlugen sich gleichermaßen, die mit zunehmend rücksichtsloseren und riskanteren Produktions- und Transportmethoden verbundenen Umweltrisiken herunterzuspielen. Infolgedessen wurden Doppelhüllentanker zum Standardtransportmittel für das wertvolle Frachtgut, und ökologisch verantwortungsbewusste Fördermethoden wurden eingeführt, um die Auswirkungen der Aktivitäten der Branche auf die Umwelt zu verringern.
Als die Umweltrisiken, die von Erdöl getragene Volkswirtschaften mit sich bringen gerade aus dem Rampenlicht verschwunden waren, unterstrich der erste Golfkrieg die absolute Abhängigkeit der westlichen Welt von einer stetigen Ölversorgung. Seit dieser Zeit ist die Ölbranche mehr und mehr zum Dinosaurier der Energiewirtschaft geworden, kritisch beäugt von Ökonomen und Energieexperten, die zu ermitteln versuchen wann, nicht ob, die weltweite Ölnachfrage die Reserven des Planteten aufzehren wird. Und obwohl die jüngste Kontroverse um den Bau der transamerikanischen Keystone-Pipeline lediglich wie eine weitere Negativschlagzeile aus einer vor sich hindümpelnden Branche erscheint, sind vielmehr überraschend positive Entwicklungen zu verzeichnen, die in Bezug auf die trüben Aussichten für eine Kehrtwende sorgen und dieser alternden Gattung von Energieversorgern neues Leben einhauchen könnten.
Ölsand und Schiefergas
Einer dieser Hoffnungsschimmer ist das Athabasca-Bassin im Nordosten von Alberta (Kanada). Hier im nördlichen Teil dieses Bundesstaates haben die weltweit größten bekannten Vorkommen an Rohbitumen etwas ausgelöst, das getrost als neuer Ölboom bezeichnet werden kann. In einem Gebiet mit einer Fläche von mehr als 139.000 Km2 liegen drei riesige Ölsandfelder (Athabasca, Cold Lake und Peace River), die mehr als zwei Billionen Barrel Bitumen bergen sollen. Fachleute schätzen, dass dem kanadischen Boden mit heutiger Technologie mindestens 10 % dieser Vorräte (eine Zahl, die mit der Implementierung und Anwendung neuer Technologien wie In-Situ-Extraktion drastisch ansteigen könnte), oder rund 170 Milliarden Barrel abgetrotzt werden könnten. Da die Lagerstätten für den Tagebau geeignet sind, kontrolliert Kanada somit die weltweit zweitgrößten Ölvorkommen nach Saudi Arabien. Während Umweltschützer auf die negativen Folgen des Tagebaus auf die Umwelt hingewiesen haben, wurden von Unternehmen wie Canadian Oil Sands, Chevron Alberta und Conoco Phillips Ihre Anstrengungen zur Rekultivierung der Umwelt nach Abbau des Ölsands hervorgehoben. Verglichen mit anderen Standorten wie Venezuela oder Nigeria, wo eine nahezu unkontrollierte Ölproduktion stattfindet, scheint die Förderung in Nordamerika relativ „sauber“ zu sein. Zudem verweisen die Befürworter der Bitumenextraktion auf die Möglichkeit, in Nordamerika dank der enormen Ressourcen des Athabasca-Bassins und ähnlicher Ölfelder – wie dem in der Bakken-Formation in North Dakota entdeckten – auf absehbare Zeit Energieautonomie zu erreichen.(i)
Ein energieautonomes Nordamerika mag heute eine Zukunftsvision sein, jedoch könnten die riesigen konventionellen und unkonventionellen Ölreserven Kanadas und der Vereinigten Staaten, gepaart mit einer vernünftigen Energiepolitik, eine echte Chance für beide Länder darstellen. Öl ist unterdessen beileibe nicht die einzige Energiequelle, die derzeit in Nordamerika eine Wiederauferstehung feiert. Neue Entwicklungen im Erdgassektor haben bei Produzenten und Verbrauchern ebenfalls hohe Erwartungen ausgelöst. Zwischen 2005 und 2010 verzeichnete die Schiefergasbranche des Landes Wachstumsraten von mehr als 40% pro Jahr. Diese relativ neue Branche setzt zur Erdgasgewinnung ein als Hydraulic Fracturing bekanntes Verfahren ein, bei dem Wasser und Chemikalien unter hohem Druck in erdgashaltige Tonsteinformationen hineingepresst werden. Innerhalb der letzten sieben Jahre ist zugleich der Schiefergasanteil an Amerikas Erdgasproduktion von unter 4 % auf über 24 % im Jahr 2012 gestiegen.(ii) Ähnlich wie die Entwicklungen im Bereich der Ölproduktion ist das Schiefergas in politischer und wirtschaftlicher Hinsicht äußerst viel versprechend. Im Gegensatz zu Europa, das gezwungen ist den Großteil seines Erdgasbedarfs bei Produktionsländern wie Russland zu decken und dabei häufig mehr als das fünffache dafür zu bezahlen wie amerikanische Verbraucher, werden die USA in der Lage sein, sehr lange Zeit auf ihre eigenen Erdgasressourcen zurückzugreifen. Darüber hinaus hat die Renaissance dieser zwei Branchen auf dem nordamerikanischen Kontinent indirekt und direkt zur Schaffung tausender Arbeitsplätze geführt, von der nordkanadischen Boomtown Fort McMurray bis hin zu den Verladedocks in Mobile, Alabama.
Als FPAL-registriertes Übersetzungsunternehmen ist EVS Translations Spezialist für alle Übersetzungen im Öl- und Gasbereich. Im Mittelpunkt stehen hierbei insbesondere Übersetzungen von Dokumenten in Zusammenhang mit Exploration, Förderung, Raffination und Lieferung von Erdöl- und Gasprodukten. EVS verfügt über einer Erfahrung von mehr als 20 Jahren sowie mehr als 100 In-House-Mitarbeiter. Mit nur einem Anruf bei einem unserer Account Manager können Sie von der multinationalen Präsenz und den internen branchenspezifischen Übersetzerteams von EVS Translations in den USA, Europa, dem Nahen Osten und Asien profitieren. Dank unseres hervorragenden Projektmanagements und ausgeklügelter Prozesse ist eine kostenoptimierte Durchführung Ihrer Projekte möglich. Sämtliche Übersetzungsanforderungen können erfüllt werden – vom einseitigen ersten Untersuchungsbericht bis hin zum eine Million Wörter umfassenden Pipelinekonstruktionsentwurf.
Möchten Sie gerne mehr erfahren? Weitere Informationen erhalten Sie auf unserer Webseite oder im persönlichen Gespräch auf den Messen Gastech (8.-11. Oktober 2012) und Petex (20.-22. November 2012) in London.
EVS Translations würde sich über ein Treffen mit Ihnen freuen. Gerne vereinbaren wir hierfür einen Termin auf einer der Messen oder stehen Ihnen per Telefon: +49-69-82 97 99 0 oder E-Mail:[email protected] zur Verfügung, um zu erörtern, wie wir Ihnen in Bezug auf Ihren Übersetzungsbedarf helfen können.
Die Regenwald-Revolution: Brasilien dank neuer Technologien bald einer der weltgrößten Ölproduzenten
Bis vor Kurzem lautete die vorherrschende Einschätzung unter Ökonomen und Energieexperten, dass das Erdöl zur Neige geht – und zwar äußerst rasch. In einem 2005 veröffentlichten Artikel mit dem Titel „Das Ende des Erdöls ist näher Sie denken“ ließ The Guardian verlauten, die weltweiten Ölreserven seien voraussichtlich bereits 2045 erschöpft.(i)
In jüngster Zeit mussten die düsteren Szenarien des vergangenen Jahrzehnts jedoch einem optimistischeren Ausblick weichen. Unter anderem dank Technologien wie Horizontalbohrungen und Hydraulic Fracturing wachsen Ölproduktion und verfügbare Reserven weltweit mit einer Geschwindigkeit, die den Verbrauch auf absehbare Zeit übersteigen könnte. Tatsächlich vermeldete Bloomberg Businessweek am 4. Juni, dass im zweiten Quartal des Jahres die Erdölproduktion erstmals seit sechs Jahren die globale Nachfrage überstiegen habe.(ii)
Ein Großteil des neuen Öls stammt aus unkonventionellen Lagerstätten wie den riesigen Ölsandfeldern des Athabasca Bassins in Kanada oder den Pré-Sal-Ölfeldern vor der Küste Brasiliens. Diese erst vor relativ kurzer Zeit entdeckten Lagerstätten haben das Volumen der weltweiten Ölreserven gesteigert, während Fortschritte bei der Fördertechnologie den Unternehmen die Möglichkeit geben, die Ölförderung auf bislang unzugängliche Lagerstätten auszudehnen. Die Kapazität neuer, vor der südöstlichen Atlantikküste Brasiliens entdeckter Ölfelder, tief unter der Wasseroberfläche gelegen und von robusten Salzschichten geschützt, könnte bei über 100 Milliarden Barrel an qualitativ hochwertigem, förderfähigem Rohöl liegen.
Die Entdeckung neuer Ölvorkommen in jüngerer Zeit hat zu dramatischen Veränderungen in der Weltwirtschaft geführt und mit dafür gesorgt, dass Brasilien zum neuen Wunderkind unter den südamerikanischen Volkswirtschaften avanciert ist. Ähnlich wie Kasachstan, das nach wie vor in enormem Maße vom Abbau seiner riesigen Energiereserven profitiert, wird Brasilien sich voraussichtlich zu einem der größten Ölproduzenten der Welt entwickeln.
Dank seiner immensen Offshore-Lagerstätten mit schwerem Rohöl dürfte Brasilien noch vor 2015 zum größten Rohölproduzenten Lateinamerikas aufsteigen und sich zum größten Ölförderland entwickeln, das nicht zu den eng miteinander verbundenen Ländern des OPEC-Clubs gehört.
Zwar mag die neue Rolle Brasiliens als Ölriese für Viele überraschend kommen, jedoch ist diese eigentlich das Ergebnis einer Wirtschaftsstrategie, die bereits vor mehr als 15 Jahren in die Wege geleitet wurde und mit der Privatisierung des Öl- und Gassektors begann. Gleichzeitig lockte Brasilien ausländische Investoren mit niedrigen Steuern und anderen Anreizen. Heutzutage ziehen die lukrativen Offshore-Aktivitäten in Brasilien sämtliche globalen Energieriesen wie Shell, Chevron, Exxon-Mobil, Repsol, BP, Anadarko, El Paso, Galp Energia, BG Group, Statoil und Sinopec an. Brasiliens Energiepolitik ist jedoch nicht ausschließlich auf etablierte Energieunternehmen ausgerichtet. Parallel dazu baut das Land seine wirtschaftliche Zusammenarbeit mit aufstrebenden Mächten wie Indien und China aus, wodurch seine Aktivitäten vor multilateralen Abhängigkeiten geschützt werden. Dementsprechend verfügen staatliche indische und chinesische Ölgesellschaften bereits über erhebliche Beteiligungen auf Brasiliens Öl- und Gasmärkten, und es wird erwartet, dass sie ihre Investitionen auch in Zukunft fortsetzen.
Das internationale Umfeld und das rasche Wachstum der Öl- und Gasbranche in Brasilien haben ihrerseits wiederum für eine erhebliche Nachfrage nach branchenspezifischen Sprachdienstleistungen im Land gesorgt. Übersetzungsdienstleistungen für komplexe Branchen wie den Energiesektor gehören indes zu den schwierigsten und aufwändigsten ihrer Art.
Übersetzungen für die Öl- und Gasbranche umfassen eine Vielzahl von umfangreichen Prozessen und deren Dokumentation. An dieser Stelle seien nur einige der zahlreichen Dokumente genannt, die ein typischer Auftrag im Öl- und Gasbereich mit sich bringen kann:
- Upstream-Dokumente
- Downstream-Dokumente
- Sicherheitsdatenblätter
- Rechtsvorschriften für den Öl- und Gasbereich sowie länderspezifische gesetzliche Regelungen
- Transportdokumente
- Pipelinekonstruktionsentwürfe
- AutoCAD-Zeichnungen
- Umwelt- und Sozialverträglichkeitsprüfungen
- Bedienungs- und Wartungshandbücher
- Angebotsdokumente
- Finanzberichte
Als FPAL-registriertes Übersetzungsunternehmen ist EVS Translations Spezialist für alle Übersetzungen im Öl- und Gasbereich. Im Mittelpunkt stehen hierbei insbesondere Übersetzungen von Dokumenten in Zusammenhang mit Exploration, Förderung, Raffination und Lieferung von Erdöl- und Gasprodukten. Möchten Sie gerne mehr erfahren?
Weitere Informationen erhalten Sie auf unserer Webseite oder im persönlichen Gespräch auf den Messen Gastech (8.-11. Oktober 2012) und Petex (20.-22. November 2012) in London.
Wir freuen uns darauf, Sie auf den kommenden Öl- und Gas-Messen persönlich kennenzulernen oder stehen Ihnen per Telefon: 069 82979932 oder E-Mail: [email protected] bei Fragen zur Verfügung.