Sumo ist ein in Japan populärer Ringkampf, der weltweit wahrscheinlich am ehesten wegen seiner ungewöhnlich „großen” Ringkämpfer bekannt ist, die dabei kaum mehr als eine Art steifen Lendenschurz tragen. Um die Masse ihres riesigen Körpers aufzubauen und zu erhalten, nehmen Sumo-Ringer 10.000 Kalorien pro Tag zu sich. Ihr Ziel erreichen sie mit dem bekannten chankonabe (einem proteinreichen Eintopf), durch das Trinken von Bier und indem sie nach großen Mahlzeiten ein Nickerchen machen.
William Keeling, britischer Kapitän zur See bei der East India Company, war der Erste, der Sumo in der englischen Sprache in seinem 1880 veröffentlichten Buch Tourists' Guide to Yokohama erwähnte. Seine Beschreibung dieser Sportler war nicht gerade freundlich: „Die Ringkämpfer (Sumo) muss man gesehen haben….fett und wabbelig, mit überhängendem Wanst...greifen sie einander an, wie die griechisch-römischen Kämpfer“.
Aber im Gegensatz zu ihrem Aussehen und zu dem, was zumindest auf den ersten Blick ein beneidenswertes Leben zu sein scheint, müssen sich diese Schwergewichte täglich einem harten Trainingsplan unterwerfen und die Sumokultur ist gekennzeichnet von einer strengen Hierarchie und Disziplin.
Das moderne Wettbewerbs-Sumo begann in der Edo-Periode, die Wurzeln des Sumo lassen sich jedoch bis an den alten Kaiserhof und seine mit der japanischen Shinto-Religion verknüpften Rituale zurückverfolgen. In den letzten Jahren gab es Kontroversen um diesen Sport – zum einen stellte man Verbindungen zur japanischen Mafia (yakuza) her, zum anderen war in den letzten zehn Jahren in den Medien von Kampfmanipulation die Rede und es wurden erschreckende Rangordnungskämpfe und Schikanen aufgedeckt. Teilweise als Reaktion auf diese Probleme ging die Popularität von Sumo immer mehr zurück und das zeigt sich auch in der Tatsache, dass einige der Top-Kämpfer heute aus der Mongolei und aus Hawaii kommen, da es immer schwieriger wird, Kämpfer aus Japan zu rekrutieren. Trotzdem werden die Kämpfer noch von ihren Fans verehrt und am Sonntagnachmittag schauen sich immer noch viele einen Sumo-Wettkampf im Fernsehen an.




