Frohe Weihnachten in Bulgarien
Heiligabend und Silvester sind die beliebtesten Feiertage in Bulgarien und werden überall gefeiert. Traditionell ist die gesamte Vorweihnachtszeit eine Zeit des Feierns, die bis Mitte Januar anhält, denn die Bulgaren feiern dann auch viele bekannte Namenstage. Aber Heiligabend und Silvester sind natürlich die wichtigsten Festtage von allen. Die Menschen nehmen sich längere Zeit frei, gehen ausgiebig einkaufen und treffen sich mit Freunden und Verwandten. (mehr …)





Pyjama – Wort des Tages
Weihnachten steht vor der Tür und damit auch die Pyjamazeit. Es gibt eine besondere Verbindung zwischen Weihnachten und dem Pyjama – fragen Sie doch einmal die Werbebranche! In vielen Werbespots, die im Dezember ausgestrahlt werden, suchen Menschen im Schlafanzug Geschenke für ihre Lieben aus oder genießen glückliche Familien – alle in weihnachtlich gemusterten Pyjamas – die Weihnachtsstimmung mit dem beworbenen Produkt. Und wer könnte dem Marketingbild von glücklichen Menschen zur Weihnachtszeit, die fröhliche Stunden in der Behaglichkeit ihres Zuhauses in bequemen Schlafanzügen verbringen, schon widersprechen?
Der Pyjama ist tatsächlich eines der gemütlichsten Kleidungsstücke überhaupt und egal für welche englische Schreibweise man sich entscheidet – „Pyjamas“, „Pajamas“ (übliche Schreibweise in Nordamerika) oder „PJs“ –, der Wortursprung bleibt gleich.
Pyjamas oder locker sitzende Seiden- bzw. Baumwollhosen, die in der Taille gebunden und sowohl von Männern als auch Frauen in Asien und dem Nahen Osten getragen werden, haben ihren Namen von dem persischen Begriff „Pajama“, was „Beinbekleidung“ bedeutet.
Der Begriff wurde 1801 in die englische Sprache eingeführt, als im Asiatic Annual Register für 1800 der Schwerpunkt auf die Geschichte Nordindiens gelegt wurde und der „Pyjama“ als Teil der typischen Garderobe von Muslimen in Indien und sogar des Sultans erwähnt wurde.
Als die englischen Kolonialisten damit begannen, die Territorien im Osten zu besiedeln, erhielten sie selbst die Chance, die bequemen lockeren Jacken und Hosen der Einheimischen anzuprobieren. Das Kleidungsstück galt zunächst als geeignete Wanderbekleidung. Im Jahr 1840 berichtete Scenes & Sports Foreign Lands, dass eine Gruppe von Briten beim Wandern, Jagen und Zelten mit „breiten Strohhüten, Hemden sowie leichten Seiden- oder Musselinpyjamas“ ausgestattet war.
Etwa im Jahr 1870 verwendeten zunächst Männer Pyjamas als Nachtwäsche. In den darauffolgenden Jahren ersetzten Pyjamas nach und nach die Nachthemden, die sie traditionell getragen hatten. Die Tage der Nachthemden für Herren waren gezählt, wie auch E. S. Bridges 1878 in Round World in Six Months schrieb: „Ich gab mein englisches Nachthemd auf und fand Gefallen am Pyjama“.
Da Nachthemden femininer sind, beherrschten sie die Nächte der meisten Frauen, jedoch waren Pyjamas auch hier auf dem Vormarsch. So berichtet The Girl's Own Paper aus dem Jahr 1886: „Der Schnitt dieses Monats ist ein zweiteiliges Nachthemd oder ,Damenpyjama‘“.
In einigen Kulturen wird sehr verschlossen mit dem Thema „Pyjama“ umgegangen und man wird niemals einen Nachbarn im Schlafanzug sehen. In anderen Kulturen ist das Gegenteil der Fall: In China beispielsweise ist es ganz normal, dass Erwachsene im Pyjama die Post holen oder im Lebensmittelgeschäft einkaufen.
In den USA stellte ein Politiker 2011 einen Antrag auf Verbot des Tragens von Pyjamas in der Öffentlichkeit. In Großbritannien sind auch viele Schulen, Unternehmen und Supermärkte gegen Nachtwäsche – besonders streng ist die Supermarktkette Tesco. Die Ausnahme und Lösung: Pyjama-Partys!





Compliance – Wort des Tages
Der Begriff „compliance“ gelangte um 1640 in die englische Sprache und hatte viele verschiedene Bedeutungen.
Aber bis „Compliance“ zu einem Fachbegriff in der Geschäftswelt wurde, mussten noch ein paar hundert Jahre vergehen! Mit der Enron-Katastrophe, als eines der größten amerikanischen Unternehmen einfach implodierte, erlangte die „Compliance“ eine neue Bedeutung, und zwar durch die Mitglieder des amerikanischen Repräsentantenhauses, Sarbanes and Oxley. Sie drückten ein Gesetz durch, in dem festgelegt wurde, dass Manager ein hohes Maß an persönlicher Verantwortung für das haben, was in ihren Unternehmen passiert. Sehr schnell entstand daraus ein neuer Beruf – der Compliance Officer, dessen Aufgabe es ist, dafür zu sorgen, dass externe Vorschriften auch eingehalten werden.
Oberstes Ziel ist eine freie und faire Compliance, die Sicherstellung, dass es nicht zu einer Basis-Compliance kommt, mit dem Ergebnis, angemessenes Verhalten innerhalb eines Unternehmens auf einem hohen Niveau zu halten. Und genau in diesem Sinne hat sich das Wort mit der Zeit weiter entwickelt.
Nett oder höflich sein war die erste Bedeutung von compliance in 1641. Das Wort compliance wurde von einem gewissen John Jackson, einem puritanischen Prediger, eingeführt, der in seinen Predigten gerne auch die Worte angemessen, Innigkeit und gereizt verwendete. Er schrieb, dass eine Person, obwohl sie kein Monarch mehr ist, immer noch „vom Staat mit Nachsicht und Wohlverhalten (compliance) behandelt werde“.
Compliance als Begriff für gute Beziehungen und Harmonie ist seit 1647 bekannt. Es schien, als seien Soldaten und Bürger in Liverpool nicht gut miteinander ausgekommen. So wurde allgemein der Hoffnung Ausdruck verliehen, „dass es in allen Dingen eine freie und faire „compliance“, also eine Art Einvernehmen, zwischen Bürgern und Soldaten geben möge.“
1649 verwendete Milton den Begriff compliance in der Bedeutung „absolute Übereinstimmung bis hin zur Unterwürfigkeit, was er als „Basis-Compliance“ bezeichnete. Im selben Jahr erschien das Wort in seiner heutigen Bedeutung in dem Buch Eikon Basilike. Es war die Autobiografie von King Charles I, den man soeben einen Kopf kürzer gemacht hatte. Der tote König schreibt hier, dass er Gewissensbisse wegen seiner Zustimmung zu einer früheren Exekution hatte, ein Bekenntnis, dass er mit dieser Zustimmung das gewählt hat, was sicher war, und nicht das, was gerecht war.





Eine Fülle von Nachrichten, fertig zum (digitalen) Druck
Das Internet hat sich verändert und verwandelt immer noch unser tägliches Leben. Einer der interessantesten und bemerkenswertesten Aspekte der digitalen Revolution ist die Art und Weise, wie Nachrichten in einer Zeit, in der alles direkt zugänglich ist, erzeugt und konsumiert werden. Vor 20 Jahren, für uns heute in einem scheinbar völlig anderen Zeitalter, las man das Neueste von gestern in der Morgenzeitung und/oder konnte sich die Ereignisse des Tages in den Abendnachrichten im Fernsehen anschauen. Heute werden Nachrichten in dem Moment berichtet, in dem sie sich ereignen und sofort und häufig ungefiltert in verschiedensten Formaten verbreitet, die frühere Berichterstattung kommt uns heute so altmodisch vor wie ein Kassetten- oder Videorecorder. (mehr …)





Sushi – Wort des Tages
Sushi ist ein japanisches Gericht, das für seine Zutaten berühmt ist: verschiedener roher Fisch auf Reis, der von Hand zu einer kleinen Kugel geformt wurde. Es gibt allerdings viele verschiedene Sushi-Zutaten, einschließlich Tintenfisch, natto (fermentierte Sojabohnen), roten Kaviar und Seeigel. Beliebte Zubereitungsarten sind temakizushi – Reis und Füllung werden mit geröstetem Seetang in eine Tütenform gewickelt – oder makizushi, bei dem es sich um eine zylinderförmige Sushi-Rolle mit Seetanghülle handelt.
Alice Mabel Bacon, eine amerikanische Autorin, die sich in der Frauenbildung engagierte und sich in der Meji-Periode (1868-1912) in Japan aufhielt, stellte Sushi der englischsprachigen Welt in ihrem Buch A Japanese Interior (1893) vor. Darin beschreibt sie Sushi als „Reissandwich“. Anders als Sandwiches wird Sushi häufig in Restaurants verspeist, die sich ausschließlich auf die Zubereitung dieses Gerichts spezialisiert haben. In gehobenen Sushi-Restaurants bestellen die Gäste nach und nach einzelne Sushis, die von einem hervorragend ausgebildeten Koch zubereitet werden. In den günstigeren kaitenzushi – besser bekannt als Sushi-Bars – bedienen sich die Gäste selbst von einem Förderband.
Wenn Sie nach einem schnellen und gesunden Gericht suchen, gibt es nichts Besseres, als bei einem kaitenzushi in der Nähe günstiges und köstliches Sushi zu essen, zu dem immer grüner Tee serviert wird, der unbegrenzt nachgeschenkt werden kann. Es handelt sich dabei um tolles Fast Food, wenn man auf dem Sprung ist, da man sich nur an die Theke setzen muss und das Essen bereits angefahren kommt. Ein einzelner Teller mit zwei Sushi-Stücken kostet ab 105 JPY (ca. 70 Eurocent). Da die Gerichte unablässig auf dem Förderband an den Gästen vorbeiziehen, kann es aber schwierig werden, die Stäbchen wegzulegen und die Rechnung zu verlangen. In der Regel werden auch teurere Varianten angeboten, wie beispielsweise otoro – das Beste in Sachen Sushi. Otoro bezeichnet Thunfischfleisch aus dem Bauchbereich und – die unappetitliche Ausdrucksweise sei verziehen – es gibt kaum Lebensmittel, die so auf der Zunge zergehen wie ein schönes Stück roher Thunfischbauch.
In Großbritannien erfreut sich Sushi seit etwa zehn Jahren immer größerer Beliebtheit. Jedoch sind die Preise hoch und die Auswahl begrenzt. Möglicherweise sind die Briten noch unsicher, ob sie sich eingehender mit der Welt des rohen Fisches und der ungewöhnlicheren Meeresfrüchte beschäftigen sollten. Die Gerichte variieren daher hauptsächlich Lachs, Thunfisch und vegetarische Zutaten. Vielleicht können wir uns in zehn Jahren, wenn sich der Hunger auf Sushi weiterentwickelt, auf ein gewagteres Angebot zu Preisen freuen, die Sushi-Bars zu einem Ort für ein schnelles, aber leckeres Mittagessen machen.





ZTE: Das Telefon, das Sie besser kennen, als Sie denken
Wenn ein Unternehmen ein „Big Player“ im weltweit größten Mobiltelefonmarkt ist, strategische Partnerschaften mit 47 der 50 Top-Mobilfunkbetreiber der Welt vorweisen kann, und in 160 Ländern und Regionen weltweit präsent ist, überrascht es nicht wenig, dass die meisten Nutzer von Mobiltelefonen in den USA noch nie von ihm gehört haben. Zwar ist der Name Zhongxing Telecommunications Equipment Corporation, oder ZTE, vielleicht noch kein Begriff auf dem amerikanischen Smartphone-Markt, doch nutzen viele Verbraucher ZTE-Produkte bereits seit Jahren, ohne es zu wissen. Zwar bietet ZTE den US-Konsumenten erst seit kurzem Produkte der eigenen Marke an, doch die preisaggressiven und leistungsstarken Produkte sind dabei, in den Vereinigten Staaten groß rauszukommen und Marktführer wie Apple, Samsung und LG herauszufordern. (mehr …)





Hiragana – Wort des Tages
Hiragana ist die Grundform des japanischen Schriftsystems. Es handelt sich um ein phonetisches, auf Silbenlauten basierendes Schriftsystem. Jeder Silbenlaut besteht aus ein oder zwei Konsonanten mit darauf folgendem Vokal (mit Ausnahme von fünf Lauten). Das Schriftsystem beginnt wie folgt:
a, i, u, e, o あ、い、う、え、お
ka, ki, ku, ke, ko か、き、く、け、こ
sa, shi, su, se, so さ、し、す、せ、そ
… und so weiter, mit 31 weiteren Zeichen. Es ist ein einfaches und logisches Schriftsystem, das man innerhalb einer Woche auswendig lernen kann, je nachdem, wie motiviert man ist. Anhand der obigen Beispiele müssten Sie bereits in der Lage sein, das folgende Wort zu lesen:
すし
Der erste Hinweis auf Hiragana in Englisch fand sich in der Übersetzung des Buchs Illustrations of Japan, consisting of private memoirs of the djogoun aus dem Niederländischen. Isaac Titsingh, Verfasser des Buchs und führendes Mitglied der niederländischen East India Company, beschreibt eine Art von japanischer Lyrik, die in „firokanna, oder der Schrift der Frauen“ geschrieben war. Da Frauen in der Geschichte nicht den gleichen Zugang zu Bildung hatten, wie Männer, benutzten sie Hiragana anstelle von Kanji, dem Schreibsystem der Elite, daher Titsinghs Hinweis auf Hiragana als Schrift der Frauen.
Im 21. Jahrhundert begannen japanische Kinder in den Grundschulen mit dem Lesen und Schreiben von Hiragana, lernten jedoch sehr bald schon Kanji, dessen Beherrschung sehr viel mehr Zeit in Anspruch nimmt. Aber warum bleiben die japanischen Kinder nicht einfach bei Hiragana und sparen sich so viele Jahre, die sie damit verbringen, viele, viele Zeilen von Kanji-Zeichen abzuschreiben, um sich diese einzuprägen?
Zunächst einmal schreibt man Hiragana ohne Zwischenräume zwischen den einzelnen Wörtern, wodurch es sehr schwer lesbar ist, weil man nicht ohne weiteres erkennen kann, wo das eine Wort endet und das nächste anfängt. Bei Kanji dagegen ist eine Unterscheidung der Wörter viel einfacher. Auch wenn man zwischen den Wörtern wegen der großen Zahl von Homonymen (Wörter mit gleicher Schreibweise, jedoch unterschiedlicher Bedeutung), die das Japanische im Vergleich zur englischen Sprache hat, Zwischenräume einschiebt, ist es wegen der besseren Lesbarkeit trotzdem besser, Kanji zu benutzen.
Japanische Erwachsene benutzen in der Schriftsprache eine Kombination aus Hiragana und Kanji. Hiragana wird hauptsächlich (aber nicht ausschließlich) zur Darstellung grammatikalischer Funktionen verwendet, während mit Kanji die Bedeutung ausgedrückt wird. Bei dem Verb „essen“ beispielsweise ist 食 die Wurzel des Verbs und die grammatikalische Endung wird in Hiragana angefügt.
食べる Essen
食べている Essend
食べた Aß





Vendetta – Wort des Tages
Vendetta ist das italienische Wort für Vergeltung. Es steht für Fehden zwischen Familien, die oft über Generationen gehen. Wurde ein Familienmitglied auf irgendeine Weise entehrt oder getötet, ist es die Pflicht der Familie, Vergeltung zu üben. In Romeo und Julia machte Shakespeare den Kampf zwischen den Capulets und den Montagues zur berühmtesten Vendetta. Vendetta war eine Form der Vergeltung, weil es kein Rechtssystem mit einer allgemeingültigen Bestrafung gab.
Das Wort fand erst spät seinen Weg in die englische Sprache. Und dann druckte die Edinburgh Review plötzlich 1855 einen Artikel, in dem das Wort Vendetta sieben Mal vorkam. Bei der ersten Verwendung gab es keine nähere Erläuterung. In einer Beschreibung der Geschichte Korsikas wird erwähnt, dass ein Held in einer „privaten Vendetta“ starb. Ein paar Seiten später heißt es, dass die „blutige Vendetta von der einen auf die nächste Generation übertragen wird”. Das Wort blieb und wird allgemein für blutige Fehden, sei es in Wales, Korsika oder Papua, verwendet.
Es wurde ein sehr beliebtes Thema der Filmindustrie. In den letzten 100 Jahren wurden allein acht Filme gedreht, in denen Vendetta im Titel vorkam. Aber die einflussreichste künstlerische Vendetta war das von Alan Moore geschriebene Werk V for Vendetta, gefolgt von dem Film gleichen Namens in 2006 (gehörte nicht zu den erwähnten acht Filmen). Was als wenig erfolgreicher Comic in 1982 begann, wurde später zum erfolgreichen Aufruf gegen das Polizeisystem. Als Anonymous – ein Netzwerk für Internetaktivisten – die Guy Fawkes-Maske in einer Demonstration gegen Scientology 2008 zum ersten Mal einsetzte, trafen sie damit einen Nerv. Die Maske aus V for Vendetta wurde plötzlich zum Symbol des Angriffs auf einen totalitären Staat.





Pastell – Wort des Tages
Pastell bezeichnet heute eine Farbpalette. Es ist entweder in Mode, hat gerade keine Saison, oder ist trendy. In der Herrenmode erlebte Pastell mit der Serie Miami Vice einen Durchbruch. Drehort war natürlich Miami, und die Kleidung der Männer passte hervorragend zum Hintergrund mit den großartigen Art-Deco-Gebäuden.
Das Wort hat seine Wurzeln in der italienischen Sprache – und bezieht sich auf den „Krayon“, ein altes Wort für Malkreide oder Buntstift. 1495 beschreibt Leonardo da Vinci die Trockenkolorierung mit roter Kreide in architektonischen und technischen Zeichnungen.
Die Idee der Trockenkolorierung war auch Inhalt des ersten Wortgebrauchs im Englischen. In einer Anleitung für den perfekten Gentleman beschrieb Henry Peacham im Jahre 1612, um was es bei der modernen Idee des Pastells eigentlich geht. „Beim Zeichnen mit Trockenfarben kann man Pastellfarben durch Zermahlen von Mennige oder jeder anderen Farbe mit kräftigem Farbanteil herstellen“. Er schrieb später den ultimativen Verhaltensleitfaden mit dem vielsagenden Titel The Complete Gentleman.
Edward Norgate, Musiker, Maler und Schriftsteller, kann es sich als Verdienst anrechnen, Englands Künstlern als Erster die Pastellfarben nahegebracht zu haben. Sein Buch Minitura or the art of Limning von 1628 enthielt eine 4-seitige Beschreibung einer Pastellzeichnung, in der er den Krayon als „notwendig, nützlich, einfach zu handhaben und sehr angenehm“ bezeichnete. Zuerst werden, wie es der Dictionary Polygraphy 1735 beschreibt „Malkreiden selbst als Pastellfarben bezeichnet“. Pastellfarben wurden bei Malern sehr populär, denn sie waren einfacher und schneller anzuwenden als Ölfarben.
Es war in Mode, dass sich Frauen in Pastellfarben malen ließen, vorzugsweise in der entsprechenden Kleidung. Die wohl bekannteste englische Schriftstellerin, George Eliot, schreibt in Felix Holt über „Portraits in Pastell von Damen mit gepudertem Haar und einer Haut wie Perlmutt“. Offensichtlich haben sich auch zur damaligen Zeit diejenigen, die sich malen ließen, in den richtigen Farben gekleidet – in Pastell.
Heute trifft man überall auf Pastell und es ist ganz unterhaltsam, es als trendig zu betrachten. Vielleicht kommt das daher, weil es gestern schon da war, heute noch da ist und morgen immer noch da sein wird.





Ramen – Wort des Tages
Es gibt wohl nur wenige Gerichte, die die Seele mehr erwärmen, als die japanische Nudelsuppe Ramen. In Japan, ganz besonders an einem kalten Abend, wenn man spät und mit knurrendem Magen nach Hause fährt, gibt es nichts Besseres als sich in einem Ramen-Restaurant an die Theke zu setzen und eine Schale dieser heißen Nudelsuppe zu verzehren. Bei dieser kalorienreichen Mahlzeit, Albtraum für Ihren Cholesterinspiegel, schwimmen lange Nudeln in einer dampfenden Brühe auf Fleisch- oder Fischbasis, die mit Salz, Sojasauce oder Misopaste abgeschmeckt wird, je nachdem, welche Art von Ramen Sie bestellt haben. Die Beilage kann aus gekochtem Schweinebauch, Bambussprossen, Frühlingszwiebeln oder gekochten Eiern bestehen, um nur einige Zutaten zu nennen.
Japaner lieben Ramen – sie ist beinahe ein Nationalheiligtum – und sie halten den Standard hoch. Es ist vielleicht nur eine Schale Nudelsuppe mit Sauce, aber die Japaner erwarten viel von ihrer Ramen; jeder Japaner hat sein bevorzugtes Ramen-Restaurant und ist überzeugt, dass nur dort die Nudeln perfekt gegart werden und der Geschmack der Brühe die Geschmacksknospen am besten befriedigt.
In Kimiko Nagasawas Buch Eating Cheap in Japan, das 1972 von Camy Condon übersetzt wurde, wird Ramen als das „billigste und beliebteste chinesische Gericht nach japanischer Art“ vorgestellt. Obwohl Ramen aus der chinesischen Küche stammt (Ramen ist die japanische Aussprache des chinesischen Wortes lamian, eine Art Nudel), wurde es über die Jahrzehnte liebevoll verändert und verfeinert und auf den japanischen Gaumen abgestimmt, so dass es heute viele unterschiedliche Arten von Ramen in Japan gibt, die man in China nicht findet. Wie der Buchtitel von Nagasawa nahelegt ist Ramen ein hervorragendes Gericht, wenn man preiswert essen möchte – es ist einfach köstlich, füllt den Magen und es gibt Ramen-Restaurants an praktisch jeder Straßenecke.
Ramen wird wie folgt gegessen: die Nudeln ist man mit Stäbchen und nimmt dann, anders als bei anderen Suppen, die man direkt aus der Schale schlürft, einen großen Löffel, mit dem man die Brühe aufnimmt. Man muss nicht die gesamte Brühe auslöffeln und für Ihre Gesundheit ist es vielleicht besser, wenn man den Boden der Schale noch nicht sehen kann. Beim Essen von Ramen wird viel geschlürft, und das ist vollkommen normal – die Luft, die dabei durch die Zähne strömt, steigert den Genuss. Scheuen Sie sich also nicht, geräuschvoll zu essen, denn das interessiert in Japan niemanden. Und wenn Sie mit dem Essen fertig sind, verabschieden Sie sich beim Koch mit einem goshisosama, das bedeutet so viel wie „Danke für die köstliche Mahlzeit“.




