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29Sep/15

Lagune - Wort des Tages - EVS Translations

Einige Menschen denken bei dem Wort Lagune an das romantische Venedig. Liebhaber von Horrorfilmen erinnern sich dagegen sofort an den Film Das Ungeheuer der schwarzen Lagune von 1954. Wenn auch die Assoziationen sehr unterschiedlich sind, so geht es doch in beiden Fällen um diese schwer zu beschreibenden Wasserflächen. Wenn wir uns einmal von den Kriterien lösen, die oft für die Kunst angewendet werden („Ich würde es sofort erkennen“), was genau ist dann eine Lagune und was unterscheidet sie beispielsweise von einem See oder Teich?

Der Definition nach ist eine Lagune ein vergleichsweise flaches Gewässer, das von einem anderen, größeren Gewässer durch eine Sandbank, ein Korallenriff oder eine andere Formation abgetrennt ist. Aber in vielerlei Hinsicht hängt jede weitere Definition der Lagune davon ab, welche Behörde man fragt. So gibt es beispielsweise abweichende Ansichten hinsichtlich der Nähe zur Küste sowie in Bezug auf die Wasserzusammensetzung (Süß- oder Salzwasser). Abgesehen von der behördlichen Definition werden Lagunen in drei verschiedene Arten unterteilt. Da gibt es die Atoll-Lagune, eine Lagune auf Korallenbasis von der Art einer pazifischen Insel, die Flussmündungs-Lagune mit gemischten Sand-Kiesstränden, die in Neuseeland weit verbreitet ist, und die Küsten-Lagune, die entlang sanft abfallender Küsten entsteht und die ideale Kulisse für die bereits erwähnte venezianische Romanze und die Monsterfilme bildet.

Dem Ursprung nach stammt unser Wort Lagune vom lateinischen lacuna, Tümpel oder Grube, und kommt über das italienische Wort laguna in unsere Sprache. Und es ist keine Überraschung, wenn man einmal die Nähe zu seinem Ursprung betrachtet, dass die erste Verwendung des Wortes in einem streng venezianischen Kontext stattfand – in Thomas Birchs The Court and Times of James the First (1612), in dem es heißt: „He was observed that day to row to and fro in the lagoon towards [the Venetian island of] Murano, to see what show his house made.“ Zwar gab es die erste Erwähnung der Atoll-Lagune 1769 in den Journals des Captain James Cook, doch stammt der erste allgemeine, nicht auf Venedig bezogene Bezug aus William Dampiers A New Voyage Round the World von 1697, wo er von einem Erlebnis in Mexico erzählt: „They went into a Lagoon, or Lake of Salt-water... The mouth of this Lagoon is not Pistol-shot wide.“ Zum Glück gibt es bei keiner der Erwähnungen einen Hinweis auf Horrorfilme und Monster.

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