Der Ursprung des Wortes Eskimo war herkömmlicherweise stets unklar und die heutige Verwendung des Wortes als Sammelbegriff für alle Ureinwohner Alaskas, Kanadas, Grönlands und Sibiriens kann als abwertend betrachtet werden. Eskimo war der Name, der von den ersten fremden Siedlern bei ihrer Ankunft in diesen arktischen und subarktischen Regionen verwendet wurde, und ursprünglich dachte man, dass er von einem Wort in der Algonkin-Sprache mit der Bedeutung „Esser von rohem Fleisch” abgeleitet ist. Obwohl man heute glaubt, dass die Bezeichnung von dem Wort der Ojibwa für „Netze für Schneeschuhe knüpfen”, abstammt, bleiben die negativen Konnotationen bestehen. In Grönland bevorzugt man „Grönländer” oder „Kalaallit” und in Kanada sagt man „Inuit”. Da aber das Wort „Inuit” in der Yupik-Sprache Zentralalaskas nicht existiert, wird der Begriff Eskimo dort als kollektive Bezeichnung für die Gruppen der Yupik und Inupiat (des nördlichen Alaska) verwendet.
1877 tauchte das Wort Eskimo in dem Buch Discourse Western Planting von Richard Hakluyt auf, einem englischen Autor, der die Besiedlung Nordamerikas durch seine Literatur förderte. Hakluyt schrieb hier von den „mehr nördlich gelegenen Teilen des Landes zwischen den Esquimawes der Grande Bay”. Es ist nicht klar, warum er Esquimawes schrieb, aber vielleicht handelt es sich um eine Variante des französischen ‚esquimaux‘. Das französische Wort esquimaux ist von Montagnais, einer Algonkin-Sprache, abgeleitet, mit der französische Handelsreisende in Kontakt kamen.
Im 19. Jahrhundert kamen die Yupik Eskimos aus Alaska mit den russischen Entdeckern in Kontakt und so begann der Prozess des Kulturwandels. Die Sprache der Yupik in Zentralalaska ist ein Beispiel dafür, wie Sprachen nach Einführung einer dominanten Sprache (nämlich der englischen) aussterben können. Nach Ethnologue, einer umfassenden webbasierten Veröffentlichung zu den Weltsprachen, sind seit Beginn der Veröffentlichung 1950 durchschnittlich sechs Sprachen pro Jahr ausgestorben. Auf seiner Skala von 0 – 10 zum Status der Sprachen (wobei 0 für eine internationale Sprache und 10 für eine ausgestorbene Sprache steht) wird die Yupik-Sprache Zentralalaskas auf Platz 6b mit dem Hinweis „bedroht” eingestuft. „Bedroht” bedeutet hier: „Die Sprache wird in der direkten Kommunikation von allen Generationen verwendet, der Gebrauch geht jedoch mehr und mehr zurück.” Die amerikanische Gesellschaft für Linguistik diskutiert das Schicksal der Sprachen in ihrem Artikel What is an endangered language? und erwähnt hier den Fall der Yupik-Eskimogemeinschaften: „Vor gerade mal 20 Jahren sprachen alle Kinder Yupik. Heute sind die jüngsten Anwender von Yupik in einigen dieser Gemeinschaften um die 20 Jahre alt und die Kinder sprechen nur Englisch”. Der Artikel endet mit einer Warnung vor den Konsequenzen des Aussterbens einer Sprache: „Ein großer Teil des kulturellen, geistigen und intellektuellen Lebens der Menschen wird über die Sprache erfahren…Geht eine Sprache verloren, muss all dies in der neuen Sprache neu geschaffen werden...Häufig gehen dabei Traditionen vollständig verloren und werden durch die kulturellen Gewohnheiten der stärkeren Gruppe ersetzt…Der Verlust der Sprachen des Menschen bedeutet außerdem eine starke Beeinträchtigung dessen, was Linguisten über die menschliche Wahrnehmung lernen können”.




