Gastech 2014 in Südkorea
Südkoreas geografische Isolation bringt selbstverständlich viele infrastrukturelle Herausforderungen mit sich. Eine der bedeutendsten ist die Frage, wie der Import von Energieträgern erleichtert werden könnte. Südkorea war schon immer stark von der Erdöl- und Erdgaseinfuhr abhängig. Der Anteil von Erdölprodukten im Energieportfolio des Landes beträgt 40 % und der von Erdgas fast 20 %. Keiner dieser beiden Energieträger wird in bedeutender Menge im Land selbst exploriert und produziert, was eine beträchtliche Import- und Raffinationsindustrie für Flüssigerdgas und Erdöl zur Folge hat und Südkorea nach Japan zum aktuell weltgrößten LNG-Importeur macht. Während Südkorea sein Öl hauptsächlich aus Nahost und Saudi-Arabien bezieht, sind Indonesien und Katar für den Großteil seiner Erdgasimporte zuständig (ca. 1,6 TCF). Die Lieferung erfolgt ausschließlich per Tankschiff, da keine Pipeline zwischen den Regionen besteht. Demzufolge haben sich südkoreanische LNG-Unternehmen wie Kogas zu gewichtigen Akteuren im Seetransport von Flüssigerdgas entwickelt und das Downstream-Geschäft des Landes floriert. (mehr …)





Grönland – Eine Saga über Eis, Fisch und Kohlenwasserstoff
Auch wenn Grönland über eine beachtliche Fischereiwirtschaft verfügt und den Alliierten im Zweiten Weltkrieg als Drehscheibe der Versorgung diente, so hat die größte Insel der Erde das letzte Jahrhundert überwiegend in Isolation und Anonymität verbracht. Dieses ruhige Dasein könnte dank einer Neubewertung der potenziellen Kohlenwasserstoffvorkommen unter dem scheinbar ewigen Eis bald ein Ende haben. Grönland, das aus politischer Sicht ein autonomer Bestandteil des Königreichs Dänemarks ist, könnte tatsächlich auf wesentlichen Öl- und Gasreserven sitzen.
Bis vor ungefähr zehn Jahren war das noch unvorstellbar. Während der Ölkrise in den 1970er Jahren kamen mehrere von Mobil, Chevron, Amoco und Total finanzierte Forschungsstudien zu dem Ergebnis, dass es vor der Küste Grönlands keine wesentlichen Vorkommen gab. Mit dem Abklingen der Ölkrise und der Senkung der Ölpreise gerieten diese Tests sowie das Konzept von Grönland als Energieerzeuger zum größten Teil in Vergessenheit. Ganze 35 Jahre später jedoch lieferte eine Neubewertung des Gebiets durch die United States Geological Survey (USGS), den geologischen Dienst der Vereinigten Staaten, überraschende Ergebnisse. (mehr …)





Ölförderung in Brasilien: Ausländische Investitionstätigkeit trifft auf lokale Regulierung
Vor 25 Jahren assoziierte man mit Brasilien lediglich Traumstrände und Tourismus, aber das Land hat sich gewandelt – von einem bloßen Touristenziel zum führenden Wirtschaftsstandort Lateinamerikas.
Als einer der BRIC-Staaten (Brasilien, Russland, Indien und China) hat sich Brasilien zu einem wichtigen Wirtschaftsakteur sowohl in Lateinamerika als auch weltweit entwickelt. Brasiliens rasanter Aufstieg an die Spitze ist auf eine Reihe von wichtigen politischen Maßnahmen zurückzuführen, die die brasilianische Wirtschaft ankurbelten und ausländisches Kapital anzogen. Gezielte Investitionen in die Infrastruktur und die Reduzierung regulatorischer Hürden zählen zu den Gründen, warum die brasilianische Wirtschaft stetig Zuwachsraten von über 5 % erzielt und sich mit einer Exportquote von 60 % zu den führenden zehn Volkswirtschaften der Welt entwickelt hat.
Neben vernünftigen wirtschaftspolitischen Maßnahmen hat Brasilien ein weiteres As im Ärmel, das in naher Zukunft stetiges Wirtschaftswachstum sicherstellen wird: natürliche Ressourcen, insbesondere Energieressourcen. Aufgrund jüngster Kohlenwasserstofffunde vor der Küste Brasiliens sind die gesamten angenommenen Erdölvorkommen von 20 Milliarden Barrel auf rund 70 Millionen Barrel angestiegen. Dieser sprunghafte Anstieg nachgewiesener Ölreserven sowie die Tatsache, dass die inländische Energieerzeugung Brasiliens um 40 % zugenommen hat, während die Netto-Energieimporte um 21 % zurückgingen, zeigt, dass sich Brasilien von einem Netto-Energieimporteur zu einem Netto-Energieexporteur entwickelt. Diese Entwicklung zieht wiederum ausländisches Kapital an. Die ausländischen Direktinvestitionen in Brasilien haben sich im Zeitraum von 2009 (31 Milliarden US-Dollar) bis 2011 (71 Milliarden US-Dollar) mehr als verdoppelt, wobei ein großer Anteil dieser Investitionen im Bereich Energieerzeugung und –verteilung getätigt wird.
Der plötzliche Anstieg ausländischer Investitionen in den brasilianischen Energiesektor geht einher mit zunehmendem Interesse internationaler Produktionsunternehmen, die von dem Ölboom des Landes profitieren möchten. In den letzten zehn Jahren haben Shell, Chevron, Repsol, BP, Anadarko, El Paso, Galp Energia, Repsol, Statoil, BG Group, Sinopec, ONGC und TNK-BO Aktivitäten in Brasilien aufgenommen, wodurch sich die Gesetzgeber in Brasilien gezwungen sehen, darüber nachzudenken, ob und wie sie den Markt regulieren, um nachhaltiges Wachstum zu gewährleisten. Die Schwierigkeit eines solchen Unterfangens ist offensichtlich: Während die Gesetzgeber die Interessensgruppen der lokalen Regierungen und heimische Produzenten beruhigen müssen, die Angst haben, dass externe Konsortien brasilianische Unternehmen vom Markt verdrängen und dabei fragile Ökosysteme zerstören, muss Energieminister Edison Lobao gleichzeitig den Interessen ausländischer Investoren Rechnung tragen.
Derzeit scheint es, dass Lobao versucht, eine Balance zu finden. Während das Land auf der einen Seite Investoren anzieht und hierfür die Infrastruktur verbessert, die Korruption eindämmt und qualifizierte Arbeitskräfte ausbildet, dominieren strenge Umweltauflagen mit hohen Geldstrafen die leichtfertigen Offshore-Aktivitäten. 2012 beispielsweise wurde gegen Chevron eine Geldstrafe von 17 Millionen US-Dollar verhängt, da das Unternehmen die strengen Auflagen hinsichtlich der Umweltauswirkungen von Ölbohrungen in Küstenbereichen nicht eingehalten hat. Darüber hinaus sind ausländische Unternehmen mit Aktivitäten in Brasilien verpflichtet, sich in Zusammenarbeit mit brasilianischen Unternehmen von Prüfstellen zertifizieren zu lassen. Aufgrund dieser Vorschriften gehen viele ausländische Unternehmen Kooperationen und Joint Ventures mit lokalen Unternehmen ein, die mit der rechtlichen Lage meist besser vertraut sind. Um ihre Projekte in Brasilien sowohl auf Mikro- als auch auf Makroebene auf eine solide Grundlage zu stellen, beauftragen viele Explorations- und Produktionsunternehmen ein spezialisiertes Übersetzungsunternehmen, das problematische Aspekte handhabt, bevor sie sich zu kostspieligen Problemen entwickeln. Durch den Einsatz eines anerkannten Übersetzungsunternehmens, das die geschäftlichen Anforderungen, insbesondere im Energiesektor, kennt, können viele Probleme von vorneherein vermieden werden, wodurch der Investor Zeit und Geld spart.
EVS Translations ist ein internationaler spezialisierter Übersetzungsdienstleister für die Öl- und Gasindustrie mit mehr als 20 Jahren Erfahrung. Sie profitieren von über 100 internen Mitarbeitern, darunter qualifizierten Fachübersetzern, die Ihre Branche kennen. Erstklassiges Projektmanagement und ausgezeichnete Prozesse gewährleisten, dass Ihre Projekte kostenoptimiert über einen Ansprechpartner abgewickelt werden.





Georisiken: das Unkontrollierbare kontrollieren
Die Grenzen der Öl- und Gasindustrie liegen in unwirtlichen Gegenden. Alaska, Kanada und die Nordsee werden weiterhin wichtige Produktionsstätten bleiben und zukünftige Grenzen wie die Arktis stellen noch größere Herausforderungen für Mensch und Maschine dar. Das Amauligak-Feld in der kanadischen Beaufort-See bietet zum Beispiel Flachwasser, Öl und Gas, ist jedoch nahezu das gesamte Jahr von einem Eismeer umgeben, sodass der Transport des geförderten Öls zu den nordamerikanischen Raffinerien nur mittels Eisbrechern erfolgen kann. Europas größte Gasverflüssigungsanlage im norwegischen Hammerfest hat mit anderen Problemen zu kämpfen. Die salzhaltige Luft und die extremen Winde zwingen die Mitarbeiter, Gesichtsmasken zum Schutz vor Erfrierungen zu tragen, und machen die Wartung der Freileitungen der Verflüssigungsanlage zu einem ganzjährigen Projekt. (mehr …)





Alte Fesseln abschütteln: Die Paneuropäische Ölpipeline (PEOP)
Da der Energiebedarf steigt, liegt es auf der Hand, dass Europa sich nicht weiterhin auf mangelhafte, alternde Pipelines verlassen kann, um die Lieferung von Öl- und Gasprodukten zu sichern. Es ist eine unabwendbare Realität, der sich europäische Regierungen und Importeure nun scheinbar endlich stellen, dass Europa neue Wege finden muss, um die Kapazitäten sicher zu erhöhen und sich gleichzeitig von ihrer Abhängigkeit von alternden Versorgungsleitungen aus dem Osten zu befreien. Ein naheliegender Weg, um dieses Ziel zu erreichen, besteht darin, die Konstruktion von effizienten und sicheren Energieversorgungsleitungen entlang alternativer Versorgungsrouten voranzutreiben.
Neben dem Problem der Qualitätsminderung der Rohrleitungen und der daraus resultierenden Versorgungsprobleme besteht der geopolitische Aspekt der europäischen Energieversorgungskette. Eine Erhöhung der Pipelineanzahl aus einem breiteren Spektrum an Quellen würde dazu beitragen, Europas derzeitige Abhängigkeit von potenziell unstabilen Partnern in Nahost zu verringern und den überwältigenden Einfluss von Russland einzuschränken. (mehr …)





Unter dem Polarstern: arktische Gewässer sollen LNG-Versorgungsrouten revolutionieren
Die norwegische LNG-Anlage in Hammerfest ist Europas erste Exportanlage für gekühltes, verflüssigtes Erdgas (Liquefied Natural Gas) und die erste und weltweit nördlichste Erdgasverflüssigungsanlage. Ohne Oberflächeninstallationen und feste oder schwimmende Einheiten umfasst die Installation Unterwasser-Produktionsanlagen sowie eine 143 km lange Pipeline, die Erdgas zur Verflüssigung und für den Export zum Festland transportiert. Die jährliche Anlagenkapazität von 4,3 Mio. t an LNG basiert auf einem Verflüssigungsprozess, der für arktische Bedingungen optimiert ist – dem sogenannten MFC-Verfahren (Mixed Fluid Cascade process) zur Grundlastproduktion von LNG. (mehr …)





Eldorado Reloaded: Der Rausch nach schwarzem Gold in Kalifornien
In den vergangenen Wochen versteigerten Staatsbeamte nahezu 8.094 ha an Bohrlizenzen und Ölpachtverträgen im kalifornischen Monterey, San Benito und Fresno County. Diese ausgedehnten urwüchsigen Flächen des ländlichen Kaliforniens waren bisher in erster Linie für ihre Tierwelt und Weinberge bekannt. Aber sie beherbergen auch eines der größten Vorkommen an Schieferöl des Landes. Insgesamt dürften die Schieferölressourcen des Staates, der sich vom östlichen Rand des Silicon Valley bis Kern County erstreckt, viermal so viel technisch förderbares Erdöl als die derzeit größte Förderungsstätte, die Bakken-Formation in North Dakota und Montana erzielen. Es wird geschätzt, dass die Monterey-Formation mindestens 15,4 Milliarden Barrel Rohöl enthält und, dass im Gegensatz zu den Ölfeldern in North Dakota nicht unbedingt ein hydraulisches Aufbrechen erforderlich ist, um die Ressourcen vollständig auszuschöpfen. Dadurch dass Ölgesellschaften einfachere und somit billigere vertikale Brunnen in einigen Bereichen der Monterey-Formation einsetzen können, erscheint Kaliforniens Ölregion vielversprechender und profitabler als vergleichbare Projekte. (mehr …)





Russlands wirtschaftliche Expansion und Sprachbarrieren
Die häufigste Assoziation zum Thema Russland und Wirtschaft ist der Energiesektor mit seinen Großkonzernen wie Lukoil oder Gazprom. Aber auch über diese globalen Energie-Akteure hinaus ist es der russischen Wirtschaft gelungen, in vielen verschiedenen Bereichen großflächig zu expandieren. Beleg hierfür ist das Volumen an ausländischen Direktinvestitionen (ADI). Obwohl die Ölpreise extremen Schwankungen unterliegen und der Preis für Erdgas gesunken ist, ist die Anzahl der ausländischen Direktinvestitionen in Russland stark gestiegen – nach Angaben des Föderalen Statistikdiensts Russlands alleine in 2011 um ungefähr 191 Mrd. $. Im Gegenzug lagen die ausländischen Direktinvestitionen russischer Unternehmen im ersten Quartal 2011 bei 19 Mrd. $. Diese Zahlen zeigen, dass die sich reformierende russische Wirtschaft immer attraktiver für ausländische Investoren wird und russische Unternehmen immer stärker in ausländischen Direktinvestitionen involviert sind. (mehr …)





Öl für die Mühlen der Bildung
„Die Erziehung eines Kindes ist eine größere Aufgabe als das Führen eines Staates“
William Ellery Channing
Die Ernennung zum Gastgeber der Fußballweltmeisterschaft 2022 hat Katar Neid und Kritik eingebracht. Trotz der Anerkennung als aufsteigende Macht sahen es wenige als naheliegenden Veranstaltungsort für eine Sommersportveranstaltung. Ungeachtet des Ausgangs der Fußballweltmeisterschaften in einem Jahrzehnt hat Katars derzeitiger Erfolg ihre Öl- und Gasreserven zu erschließen – was dem kleinen Halbinselstaat das höchste Pro-Kopf-BIP auf der Welt einbrachte – eine andere Art des Neids auf sich gezogen. (mehr …)





Offshore-Gesundheit und Sicherheit: Aus Fehlern gelernt
Es gibt nur wenige Tätigkeiten, die als physisch und psychisch ähnlich fordernd gelten, wie die Arbeit auf einer Offshore-Plattform für die Öl- und Gasförderung. Während standardisierte Gesundheits- und Sicherheitsvorschriften in entscheidendem Maße dazu beigetragen haben, die Arbeitsunfälle seit den Anfängen der Offshore-Bohrungen zu Beginn des Jahrhunderts zu reduzieren, stellen marine Operationen die Betreiber weiterhin vor erhebliche Herausforderungen im Sicherheitsbereich.
Dennoch waren sich bis vor kurzem Betreiber und Wissenschaftler einig, dass sich die Sicherheit bei Offshore-Bohrungen während der letzten zehn Jahre stetig verbessert hat und, dass die Offshore-Produktion tatsächlich sicherer sein könnte als die Exploration an Land. Diese Auffassung erfuhr eine drastische Korrektur als sich auf der „Deepwater Horizon“ von BP einer der schwersten Unfälle die jemals auf einer Offshore-Plattform vorkamen ereignete. Im April 2010 wurden die Arbeiten an einer Explorationsbohrung abrupt unterbrochen, als eine plötzliche Explosion die gesamte Plattform in Brand steckte und damit den Tod von 11 Arbeitern und die größte Ölpest in der Geschichte der Mineralölindustrie verursachte. Die ökologischen und rechtlichen Nachwirkungen dieser Katastrophe wurden umfassend dokumentiert und werden in den kommenden Jahren die Gerichte beschäftigen. (mehr …)




