Kosmos – Wort des Tages
Der November ist der Geburtsmonat des wegweisenden Kosmologen und Astronomen Carl Sagan. Seine bahnbrechende Vision des Kosmos und unseres Planeten als Teil der unendlichen Weite, die uns umgibt, hat Denkanstöße gegeben und die Fantasie vieler von uns für Jahrzehnte beflügelt. Carl Sagan wurde vielen bekannt durch die Fernsehreihe Cosmos, die er in den 80er Jahren moderierte, und die als wichtiger Beitrag zur Förderung der Wissenschaft durch Fernsehprogramme gilt.
„Der Kosmos ist alles, was ist, war oder jemals sein wird…“ – mit diesem Satz eröffnete er seinerzeit Folge 1 dieser Reihe. Er nahm die Fernsehzuschauer mit auf eine Reise durch Raum und Zeit und sprach neben anderen wissenschaftlichen Themen beispielsweise über den Ursprung des Lebens, das Bewusstsein, die Spiritualität, und er stellte Betrachtungen an über den Platz des Menschen im Universum.
Seine Gedanken zur Erde, dem blassblauen Punkt, sind von Demut geprägt. In seinem Monolog spricht Sagan aufschlussreiche Worte, die für unsere heutige moderne Welt noch immer Gültigkeit haben, uns innehalten und vielleicht ebenfalls zu folgendem Schluss kommen lassen: „Die Erde ist eine sehr kleine Bühne in einer ungeheuer großen kosmischen Arena. Man denke an die unendlichen Grausamkeiten, mit denen die Bewohner der einen Ecke dieses winzigen Bildpunkts die kaum unterscheidbaren Bewohner einer anderen Ecke heimgesucht haben, wie groß ihre Missverständnisse sind, mit welchem Eifer sie einander umbringen, wie glühend ihr Hass ist. Man denke an die Ströme von Blut, die von all den Generälen und Eroberern vergossen wurden, um ruhmreich und triumphal die zeitweiligen Herrscher eines kleinen Bruchteils eines Punktes zu werden. Unser Gehabe, unsere eingebildete Aufgeblasenheit, die Wahnvorstellung, dass wir innerhalb des Universums eine Sonderstellung haben, werden infrage gestellt von diesem blassen Lichtpunkt. Unser Planet ist ein einsames Körnchen in der großen, ihn umhüllenden kosmischen Dunkelheit. In dieser Obskurität, dieser unermesslichen Weite, findet sich kein Hinweis darauf, dass irgendjemand uns zu Hilfe kommt, um uns vor uns selbst zu retten.“
Das Wort Kosmos stammt vom griechischen Wort kosmos und bedeutet „Ordnung, einwandfreier Zustand, systematische Anordnung“.
Pythagoras war vermutlich der Erste, der diesen Begriff auf „das Universum“ angewendet hat, vielleicht ursprünglich in der Bedeutung „Sternenfirmament“, aber später dann ausgeweitet auf die gesamte physikalische Welt, wegen ihrer „perfekten Ordnung“ im Gegensatz zum Chaos.
Der Begriff Kosmos wurde auch in christlichen religiösen Schriften im Sinne von „weltliches Leben, Diesseits“ (im Gegensatz zum Leben nach dem Tod) gebraucht.
Die erste bekannte Verwendung unseres Wortes findet sich in Anthropometamorphosis – das letzte und bekannteste Werk von John Bulwer aus dem Jahr 1650 – „Denn die größere Welt wird wegen ihrer Schönheit als Kosmos bezeichnet.“
Wirklich populär wurde das Wort aber erst nach der Veröffentlichung der Übersetzung des Werks Kosmos von Alexander von Humboldt: eine Skizze einer physikalischen Beschreibung des Universums im Jahr 1848. Kosmos war der wissenschaftliche Bestseller dieser Zeit und vereinte zwei Generationen wissenschaftlicher Forschungen und Entdeckungen. „In diesem Werk verwende ich das Wort Kosmos…[als] die Ansammlung aller Dinge im Himmel und auf der Erde, die Universalität der geschaffenen Dinge, welche die wahrnehmbare Welt ausmachen“.
Eine Idee, die einen Gedanken wert ist – „Jeder von uns ist, aus der Perspektive des Kosmos betrachtet, kostbar. Wenn ein Mensch nicht mit Dir übereinstimmt, lass ihn leben. Du wirst in hundert Billionen Galaxien keinen anderen finden.“ - Carl Sagan, Cosmos





Yogi – Wort des Tages
Den Begriff Yoga kennen wir alle und über Ursprung und Etymologie haben wir bereits in einem Wort des Tages gesprochen, als eine Tradition der Meditation, die bereits Jahrhunderte zurück reicht und im Englischen erstmalig in dem Buch Treatise on Yoga Philosophy (1851 in London veröffentlicht) bekannt gemacht wurde.
Aber dann haben sich einige gefragt, warum die Werbeindustrie in den Begriff Yogi anscheinend ganz vernarrt ist und uns ständig mit Yogi-Tees und Yogi-Matten bombardiert. Und in den letzten Jahren am allermeisten mit Yogi-Hosen – welche in den Fitness-Studios und auf den Yoga-Matten zu einem modischen Kleidungsstück avancierten.
Ist Yogi also eine Erfindung des Marketings? Natürlich nicht! Tatsächlich ist ein Yogi einfach ein Mensch, der Yoga betreibt. Das Wort kommt aus dem Sanskrit und bezeichnet in zahlreichen indischen Religionen einen männlichen Asketen, der sich in Meditation übt. Das weibliche Pendant dazu bezeichnete man als Yogini, und dasselbe Wort verwendete man für heilige Göttinnen und die erleuchtete Mutter.
In der Yoga-Philosophie wird Shiva nicht als ein Gott, sondern als der erste Yogi - der Adiyogi - verehrt. Der Legende nach beobachtete eine Gruppe von Menschen die Erleuchtungspraktiken Shivas, bestehend aus einem Moment des wilden Tanzens, an den sich ein Moment der absoluten Stille anschloss. Sieben der Beobachter äußerten den Wunsch, vom Meister zu lernen, wurden aber abgewiesen mit dem Satz: „Ihr Narren. So, wie Ihr seid, werdet Ihr es nicht in einer Million Jahren lernen. Dafür ist eine sehr, sehr lange Vorbereitung notwendig...”
Also begannen sie mit der Vorbereitung. Nach vierundachtzig Jahren, am Tag des Dakshinayana-Vollmonds, schien Shiva endlich seine Anhänger zu beachten, und nach weiteren 28 Tagen, zur Zeit des nächsten Vollmonds, verwandelte er sich in den ersten Guru – den Adiguru, den Guru Purnima, und begann mit der Unterweisung seiner Anhänger. Nach vielen Jahren, als ihre Transformation endlich vollzogen war, entstanden daraus die sieben Saptarishis (von Sanskrit „die sieben Weisen“).
Shiva legte sieben verschiedene Aspekte des Yoga in diese sieben Yogis und entsandte sie in sieben verschiedene Teile der Welt, um die Erleuchtung, mit der ein Mensch sich aus seinen irdischen Beschränkungen lösen kann, dorthin zu bringen.
Eine der ersten schriftlichen Aufzeichnungen, in denen die Yogis der Welt jenseits des Hinduismus vorgestellt wurden, stammt aus den Aufzeichnungen Alexanders des Großen aus dem 4. Jahrhundert v. Chr., in denen beschrieben wird, wie indische Yogis die Entrücktheit praktizieren, nämlich in „unterschiedlichen Körperhaltungen – nackt, stehend, sitzend, oder liegend – völlig bewegungslos“.
Yoga mit nacktem Körper ist unter den sadhus (von Sanskrit „guter Mann, heiliger Mann) verbreitet und die naga sadhus, die nackt Praktizierenden, wurden in den antiken griechischen Schriften auch als „Gymnosophisten“ (nackte Weise) bezeichnet.
Samuel Purchas war der erste englische Autor, der auf der Grundlage dieser griechischen Quellen 1619 in seinem Microcosmus or The History of Man über die Praktiken der Yogis schrieb, auch wenn er dies auf wenig schmeichelhafte Weise tat: „Die indischen Gymnosophisten taten der Natur in ihrer Nacktheit und mit peinlich genauen und absurden Spitzfindigkeiten Gewalt an, worin ihnen bis auf den heutigen Tag die Brahmanen, Yogis und andere nacheifern.”
Jetzt wissen Sie mehr über die Yogis – bereiten Sie sich also eine Tasse Yogi-Tee zu und hüpfen Sie für Ihre tägliche Dosis spirituellen und körperlichen Energiefluss auf die Yoga-Matte.





Warum jeder Deutsche wissen sollte, wer Dr. Heubeck ist
Würde man einen Deutschen fragen, wer Dr. Georg Heubeck ist, würde man wahrscheinlich feststellen, dass das tatsächlich nur wenige wissen. Aber diese besondere Persönlichkeit spielte und spielt im Leben vieler Deutscher eine wesentliche Rolle.
Nachdem er seinen Doktor in angewandter Mathematik gemacht hatte, startete Dr. Heubeck seine Karriere als Versicherungsmathematiker in Leipzig. 1946 gründete er seine eigene Firma, Büro Dr. Heubeck, wo er mit seiner Pionierarbeit auf dem Gebiet der Versicherungswissenschaft begann. Er wurde in seinem Fachgebiet tatsächlich zu einer Berühmtheit, denn er entwickelte die bekannten „Heubeck-Richttafeln“, im Englischen auch bekannt als „Heubeck-Sterbetafeln“. Diese Tafeln sind in Deutschland die Grundlage zur Berechnung der Altersversorgung, unter Anwendung einer Vielzahl von Faktoren, beispielsweise Geschlecht und Alter. Anhand dieser Tafeln können die meisten deutschen Unternehmen die Lebenserwartung ihrer Mitarbeiter und die Höhe der Pensionsrückstellungen berechnen.
Der Sohn von Dr. Heubeck, Klaus, setzte die Arbeit seines verstorbenen Vaters fort. So war beispielsweise die „Sterbetafel 2005 G” eine weitere Innovation, bei der das Geburtsdatum eines Mitarbeiters als zusätzlicher Wert in die Berechnung einfließt.
Die Sterbetafeln von Heubeck werden heute in Deutschland von den meisten Unternehmen zur Berechnung der Pensionsverpflichtungen eingesetzt. Es ist beinah unmöglich, ein deutsches Unternehmen zu finden, das in seinem Jahresbericht nicht auf die Arbeit von Dr. Heubeck Bezug nimmt.
Mit anderen Worten, wir alle können ihm für seinen Beitrag zu realistischeren Pensionsprognosen der Unternehmen in dieser Wirtschaftsmacht dankbar sein.
Quellenangaben:
http://www.heubeck.de/unternehmen/chronik/
http://www.heubeck.de/richttafeln/richttafeln/
http://www.ipe.com/germanys-heubeck-unveils-new-pension-tables/1907.fullarticle
https://de.wikipedia.org/wiki/Georg_Heubeck





Koriander – Wort des Tages
Wir sind nicht ganz sicher, wo der Koriander seinen Ursprung hat, aber es gibt Texte in Sanskrit, die von Koriander in den Gärten des antiken Indiens for fast 7 000 Jahren handeln. Koriandersamen fand man in Gräbern der 21. Ägyptischen Dynastie vor über 3 000 Jahren. Sie dienten den Verstorbenen als Nahrung.
In der chinesischen Mythologie glaubte man, dass die Samen der Korianderpflanze Unsterblichkeit verleihen. In „Tausendundeine Nacht“, auch unter dem Namen „Arabische Nächte“ bekannt, einem mehr als 1 000 Jahre alten Buch, werden Koriandersamen in Zusammenhang mit einer besonderen Mixtur erwähnt, die einem kinderlosen Mann zu einem Kind verhelfen kann.
Im Alten Testament (Exodus 17:31) wird das Manna, das den Pilgern vierzig Jahre lang als Nahrung diente, als etwas beschrieben, das Koriandersamen ähnelt.
Hippokrates, der Arzt der griechischen Antike, empfahl Koriander als Medizin.
Es waren die Römer, die im ersten Jahrhundert n. Chr. den Koriander nach England brachten. Sie verwendeten das Kraut zum Würzen ihres Brots, die Briten zur Konservierung von Fleisch.
Im Mittelalter und in der Renaissance gab man Koriander Liebestränken bei, weil man es für ein Aphrodisiakum und ein Stimulans für die Leidenschaft hielt, insbesondere in Verbindung mit Wein.
Das Kraut war eines der ersten, das von den Spanischen Konquistadoren nach Amerika gebracht wurde, wo es sehr schnell in der einheimischen Küche seinen Platz fand.
Eine bemerkenswerte Geschichte für eine Pflanze, deren Name sich nicht von ihren medizinischen, aromatischen oder kulinarischen Qualitäten ableitet, sondern ironischerweise von dem starken, wanzenartigen Geruch der unreifen Frucht. Der Name Koriander geht vermutlich auf das griechische Wort koriannon (Wanze), einer Ableitung vom griechischen koros (Insekt), zurück. Der vollständige botanische Name des Korianders bedeute „die kultivierte, nach Wanzen riechende Pflanze.“
In die englische Sprache kam das Wort aus dem Französischen, über das Lateinische, erstmalig bestätigt im späten 14. Jahrhundert in der Übersetzung von John Trevisa der frühen Enzyklopädie De Proprietatibus Rerum (Von den Eigenschaften der Dinge): „Das Korianderkraut hatte einen guten Eigengeruch.“
Technisch betrachtet bezeichnet das Wort Koriander die gesamte Pflanze, aber in Kanada und den Vereinigten Staaten sind die Korianderblätter besser bekannt unter dem Namen Cilantro und werden manchmal auch als chinesische oder mexikanische Petersilie bezeichnet. Logisch leitet sich das Wort cilantro von dem spanischen Namen des Krauts ab, der meist mit seiner sehr häufigen Verwendung in der mexikanischen Küche assoziiert wird.
Erstmalig tauchte cilantro in der englischen Sprache in einem spanisch-mexikanischen Kochbuch von 1929 auf.
Für viele von uns ist der Geschmack frischer Korianderblätter oder von Cilantro abstoßend und wird als bitter oder seifenähnlich beschrieben; aber Koriandersamen sind bei allen beliebt und sind zudem noch sehr wirksam zur Kontrolle der Insulinausschüttung und zur Regelung des Blutzuckerspiegels, was sie zu einem hervorragenden Nahrungsmittel für alle Menschen mit Diabetes macht.





Doppelgänger – Wort des Tages
Das Wort doppelganger war letzte Woche Gesprächsthema, mit der Geschichte von zwei Bartträgern, die sich in einem Flugzeug trafen und einander sehr ähnlich sahen – und nicht nur das, sie saßen zufällig auch noch nebeneinander!
Für einige mag eine solche Begegnung ein positives Zeichen sein, während sie für andere die schlimmste Nachricht ihres Lebens wäre, denn nach deutschem Brauchtum gilt es als ein böses Omen, das den nahen Tod ankündigt.
Doppelganger oder Doppelgänger ist ein deutsches Lehnwort, zusammengesetzt aus den beiden Substantiven Doppel und Gänger.
Es fing an mit dem Glauben an die Existenz eines Seelen-Doppels, einer genauen aber normalerweise nicht sichtbaren Kopie eines jeden Menschen oder Tiers, eines bösen Zwillings.
Das Wort soll von dem deutschen Schriftsteller Jean Paul in seiner romantischen Novelle Siebenkäs (1796) geprägt worden sein, in welcher die Hauptfigur, in dem Versuch, einer unglücklichen Ehe zu entkommen und die Liebe seines Lebens zu finden, einen Freund zu Rate zieht, der in Wirklichkeit sein Alter Ego oder Doppelgänger ist.
Die englische Sprache begrüßte zuerst die lokalisierte Übersetzung des ursprünglichen Begriffs – double ganger, die 1830 erstmalig in gedruckter Form zu sehen war, nämlich in Walter Scotts Letters on demonology and witchcraft als Synonym für das Wort fetch (der Geist, das Doppel oder das Gespenst einer lebenden Person).
Im frühen und mittleren 19. Jahrhundert wurde der Doppelgänger zum beliebten Symbol der Gruselliteratur und das Thema erreichte eine beträchtliche Komplexität. Hoffmans Das Elixir des Teufels und Dostojewskis Der Doppelgänger waren hierfür ein Beispiel. Aber erst durch die Veröffentlichung eines der meistverkauften Bücher über übernatürliche Phänomene im Jahr 1848, The Night-Side of Nature von Catheline Crowe (in dem sie, beeinflusst durch deutsche Autoren, das Übernatürliche beschreibt) wurde das deutsche Wort wirklich bekannt.
In den 1850iger Jahren fanden sich die Doppelgänger in einer Sammlung folkloristischer Sprichwörter von Michael Aislabie Denham, die eine lange Liste fantastischer Kreaturen und Schreckgespenster enthielten, basierend auf dem 1584 erschienenen Discoverie of Witchcraft:
"What a happiness this must have been..... to those chosen few who had the good luck to be born on the eve of this festival of all festivals; when the whole earth was so overrun with .....Hell-hounds, dopple-gangers, boggleboes ….......and apparitions of every shape, make, form, fashion, kind and description, that there was not a village in England that had not its own peculiar ghost.”*
Heutzutage, wo unsere Dörfer nicht mehr von Geistern heimgesucht werden und wir genug mit uns selbst zu tun haben, haben wir die Jagd nach unserem bösen Zwilling eingestellt und das Wort wird nur noch im allgemeinen Sinne verwendet, zur Beschreibung einer Person, welche physisch oder auch in ihrem Verhalten einer anderen Person gleicht. Und es gibt ein Internetprojekt, das uns bei unserer Suche nach unseren Doppelgängern helfen soll. Bei dem ursprünglichen deutschen Wort entspricht die Singularform der Pluralform, aber seine englische Version ist flexibler und lässt einen Plural zu, und so sind wir in unserer Suche nach zahlreichen ‚doppelgangers‘ nicht eingeschränkt. Bei Twin Strangers kann jeder ein Foto von sich hochladen und auf Antworten von Doppelgängern aus der ganzen Welt warten.
*Ungefähre Übersetzung: „Was für ein Glück muss es gewesen sein….für die wenigen Auserwählten, die am Abend dieses Festes aller Feste geboren worden waren; wenn es auf der ganzen Erde nur so wimmelt von …..Höllenhunden, Doppelgängern…….und Erscheinungen jeglicher Form, Art und Beschreibung, dass es wohl in ganz England kein Dorf gab, das nicht seinen eigenen Geist hatte.“





Eine historische Liebe zu Sprachen: EVS Translations zeigt seine antike Sammlung von Nachschlagewerken
Die Liebe zu Sprachen reicht bei EVS Translations Jahrhunderte zurück. Um genauer zu sein, bis ins Jahr 1679. Wenn Sie unseren Niederlassungen in Offenbach oder Bulgarien einen Besuch abstatten, werden Sie in unserer Ausstellung Teile einer sich ständig vergrößernden Sammlung seltener Erstausgaben medizinischer und pharmakologischer Wörterbücher finden, angefangen vom 17. Jahrhundert bis heute. Diese Bücher sind Teil des EVS-Museums, das einen geschichtlichen Überblick über die Internationalisierung und den wachsenden Bedarf an Übersetzungen gibt, insbesondere in Pharmazie und Medizin. Das erste Wörterbuch für dieses Museum war eine Erstausgabe Bulgarisch-Englisch/Englisch-Bulgarisch, die 1867 in Istanbul gedruckt worden war, zu einer Zeit, als es das Land Bulgarien noch gar nicht gab. Die Sammlung umfasst außerdem eine Erstausgabe des ersten Chinesisch-Deutschen Wörterbuchs der Welt, veröffentlicht 1924, und vieles mehr.
Wir im 21. Jahrhundert haben Zugang zu einer Fülle von Informationen zu jedem beliebigen Thema, gedruckt oder online. Aber vor zweihundertundsechzig Jahren nutzten Pioniere wie Albrecht von Haller—bekannt als der ‚Vater der experimentellen Physiologie‘—ihre Sprachfertigkeit und Kenntnisse ihres Fachgebiets und trugen die ersten Nachschlagematerialien für Mediziner und Pharmakologen zusammen. Glücklicher Dr. von Haller — wurde ihm doch für seine Bemühungen Anerkennung zuteil, in Form seines veröffentlichten Werks Onomatologia Medica Completa. Im Gegensatz dazu blieb der Übersetzer, der das hervorbrachte, was Wissenschaftler für das erste medizinische Wörterbuch der englischen Sprache halten, anonym. Dieses besondere Nachschlagewerk erhielt die Bezeichnung Physical Dictionary (Medizinisches Wörterbuch) und war ursprünglich von dem Arzt Steven Blankaart in seiner Muttersprache Niederländisch geschrieben worden.
Die Sammlung von Nachschlagewerken bei EVS Translations zeigt die Bedeutung der Übersetzung von Gedanken und Wissen, um diese, zum Nutzen aller, mit der Welt zu teilen. Sie zeigt außerdem die untrennbare Verbindung zwischen der Verbreitung medizinischen Wissens und dem Übersetzen, eine Verbindung, die in einer weltweiten Nachfrage nach Übersetzungsdienstleistern gipfelt, die in der Lage sind, die Ziele der internationalen pharmazeutischen Unternehmen zu unterstützen. Einen Teil dieser immer größer werdenden Sammlung von Nachschlagewerken zeigten wir auf der Tekom-Jahrestagung in Stuttgart vom 10. bis 12. November 2015.





Parka – Wort des Tages
Für viele von uns markiert Halloween den Beginn des Winters und der Vorweihnachtszeit. Und beides verträgt sich ziemlich gut mit einem robusten Parka.
Einige unserer Leser erinnern sich vielleicht, dass wir bereits den Namen der Person, durch die das Wort parka in die englische Sprache kam, aufgedeckt haben. Ja genau, das war Samuel Purchas in seiner History of the world, wo er 1625 den Parka als typische äußere Kleidungsschicht der Samojeden beschrieb. Das Volk der Samojeden lebt in der Arktis und der Name leitet sich von dem veralteten Begriff Samoyed ab, der in Russland für einige indigene Völker Sibiriens verwendet wurde.
Die wirklichen Erfinder des Parkas sind aber die Inuit, die Eskimo-aleutische Völkergruppe der arktischen Regionen Grönlands, Kanadas, und Alaskas.
Ein Parka wurde ursprünglich aus Rentier- oder Seehundfell angefertigt, das man mit Fischöl behandelte, damit es wasserdicht blieb.
Der Name des Kleidungsstücks, das einen hervorragenden Schutz gegen die frostigen Temperaturen des Polarkreises bot, leitet sich von der Sprache der Nanets ab (Nanets sind eine samojedische Volksgruppe) und bedeutet so viel wie „Tierhaut“.
Die Erfinder des robusten Mantels, die Inuit selbst, haben unterschiedliche Wörter für männliche und weibliche Parkas mit ihren jeweils unterschiedlichen Teilen.
Interessanterweise wurden Parkas traditionell von Frauen getragen und hatten einen speziellen Tragebeutel für Babys, der an der typischen pelzbesetzten Kapuze angesetzt war.
Ursprünglich stellte man Parkas auch aus Vogelhaut her, wie es der englische Historiker William Coxe 1780 in seinem Buch Account of the Russian discoveries between Asia and America beschrieb: „Die Einwohner Alaskas....tragen Mäntel (parki) aus Vogelhäuten.“
In der westlichen Kultur wurde der Parka durch die US-Militärkleidung der 50iger Jahre, den berühmten N-3B „Snorkel”-Parka, bekannt, den die in Gebieten mit extremer Kälte stationierten Flieger-Crews trugen. Der Militär-Parka war aus Nylon und Wolle hergestellt und konnte mit einem Reißverschluss bis über die Nase geschlossen werden, was die Seh- und Hörfähigkeit ziemlich stark einschränkte.
Aber das Modell hielt warm und die Länge war für den aktuellen Look ausschlaggebend und perfekt für den Motorroller geeignet. Im folgenden Jahrzehnt war der Parka ein hoch gepriesenes Kleidungsstück der britischen Pop-Bewegung und wurde schon bald von den Jugendlichen vieler westeuropäischer urbaner Subkulturen getragen.
Der Parka hat sich seinen Platz in der Geschichte der Popkultur erobert, aber trotz allem ist und bleibt er ein zeitloses Kleidungsstück für den Winter.





Ein Tag im Leben unseres Head of Marketing,
Monika Heusel
Monika Heusel, Head of Marketing, soeben zurück von der Tekom-Jahrestagung in Stuttgart, auf der sich EVS Translations präsentierte, widmete uns 5 Minuten ihrer Zeit für ein kurzes Gespräch über die Tagung und ein paar Dinge, die in den kommenden Monaten bei EVS Translations auf der Agenda stehen…
- Was konnte EVS Translations Besuchern der Tekom-Jahrestagung anbieten?
Zunächst einmal, große Überraschung: wir sind anders als viele andere Übersetzungsdienstleister—wir haben Übersetzer. Unsere in-house-Struktur ist ungewöhnlich und umfasst nicht nur fest angestellte Übersetzer in all unseren Niederlassungen weltweit, sondern außerdem Projektmanager und IT-Mitarbeiter. Wir verlassen uns nicht auf outgesourctes Fachwissen, sondern können alles im eigenen Haus bearbeiten, um bei einem Projekt das beste Ergebnis zu erzielen.
Wir trafen eine Menge Leute, die gerne mehr darüber wissen wollten, wie EVS Translations ihrem Unternehmen helfen kann, sei es beispielsweise durch die Übersetzung ihrer Website oder die Erstellung mehrsprachiger Produktbroschüren. Wir konnten ihnen einen guten Überblick über die verschiedensten Lösungsmöglichkeiten geben, mit vielen Ratschlägen unseres Fachpersonals am Stand.
Außerdem zeigten wir unsere sehr spezielle Sammlung von seltenen Wörterbuch-Erstausgaben, teilweise aus dem 17. Jahrhundert, die einen Teil des EVS-Museums darstellen. Unsere Liebe zu Sprachen reicht Jahrhunderte zurück!
- Was waren für Sie die Höhepunkte der Tagung?
Für mich als Head of Marketing war es sehr spannend, das ganze Projekt zu planen. EVS Translations war zum ersten Mal bei einer derart großen Tagung vertreten, und so war es eine großartige Erfahrung, alles zu organisieren, angefangen von unserem Stand bis hin zu den Einladungen, Materialien, Geschenke, Broschüren—all die Dinge, die man für eine solch große Veranstaltung braucht. Es war eine wirklich anspruchsvolle Aufgabe, aber zu sehen, wie all unsere Arbeit schließlich Früchte trug, war für mich ein wunderbares Erlebnis.
Es war aufregend, Teil dieser großen Veranstaltung zu sein und viele der anderen dort vertretenen Unternehmen kennen zu lernen.
- Hat das Team von EVS Translations die Veranstaltung genossen?
Absolut. All die anderen Aussteller zu sehen, Kunden zu treffen und Menschen kennen zu lernen, die an den Lösungen von EVS Translations interessiert waren, war ein außerordentlich angenehmes Erlebnis. Es gab viele Gelegenheiten, mit anderen gleichgesinnten Experten zu sprechen und wir waren alle glücklich darüber, teilgenommen zu haben.
- Nun sind Sie wieder im Hauptbüro zurück. Was steht jetzt als Nächstes auf Ihrer To-do-Liste?
Es stehen einige wichtige Projekte an und die To-do-Liste ist dementsprechend lang! Da wäre zunächst einmal der Relaunch unserer Website. Nach dem erfolgreichen Abschluss der Entwurfsphase sind wir jetzt dabei, den Relaunch vorzubereiten und das gesamte Werbematerial von EVS Translations umzugestalten. Von unseren Mitarbeitern haben wir zu unserer neuen Website bereits ein phantastisches Feedback erhalten und nun freuen wir uns schon sehr darauf.
Videos sind ein weiteres großes Projekt für 2016. Diese werden für unsere Kunden und die Unternehmen eine große Hilfe sein und ihnen die beim Übersetzen ihrer Dokumente und Medien ablaufenden Prozesse näher bringen. Sie enthalten Ratschläge, Tipps und intensivere Einblicke in die Arbeit von EVS Translations und wie wir Unternehmen auf der ganzen Welt durch unsere Lösungen unterstützen.
- Welche Pläne gibt es bei EVS Translations sonst noch?
2016 wird EVS Translations 25 Jahre alt! Es wird viel passieren, bleiben Sie also dran und lesen Sie regelmäßig unseren Blog, mit Informationen, wie wir diesen Meilenstein gebührend begehen wollen. Und nach unserem Erfolg in Stuttgart werden wir sicherlich im nächsten Jahr wieder an der Tekom-Jahrestagung teilnehmen.





Sauna – Wort des Tages
Jeder liebt und braucht Zeit zum Entspannen, aber in einigen Ländern scheint Entspannung zu einem Nationalsport geworden zu sein. In Japan werden die Wochenenden oder Feiertage genutzt, um sich in einer Thermalquelle zu vergnügen. Im ganzen Land verstreut bieten diese onsen die perfekte Gelegenheit zur Erfrischung von Körper und Seele. Für Japanbesucher scheinen die Temperaturen dieser Quellen zu heiß zu sein, als dass man sie länger als eine kurze Zeit ertragen könnte. Aber die Japaner wachsen mit diesen heißen Quellen auf und können ganze Nachmittage damit verbringen, sich immer wieder von Neuem in ihnen zu entspannen.
Das gleiche gilt für die Finnen, für die es zur Entspannung nichts Besseres gibt, als die sauna. Sauna ist ein finnisches Wort und bezeichnet das Badehaus oder Bad. Wie es das britische Magazin Discovery 1936 perfekt erläuterte: „Eine Spezialität Finnlands, die jeder Besucher des Landes einmal ausprobieren sollte, ist die Sauna—das sind besondere Dampfbäder, welche die Finnen seit Urzeiten zu nehmen pflegen”.
Saunas gibt es schon sehr lange und zumindest in Finnland waren sie anfangs eine einfache Grube im Boden, in der man eine Feuerstätte einrichtete. Zur Erzeugung von Dampf und intensiver Hitze besprenkelte man die Steine in der Feuerstätte mit Wasser. Abwandlungen der finnischen Sauna kann man jedoch auch bei den indigenen Kulturen Mexikos und Mittelamerikas finden und auch in Grönland und Neufundland wurden möglicherweise altertümliche Saunaplätze entdeckt.
Das Wort Sauna erschien in der englischen Presse erstmalig 1881. In Land of the Midnight Sun schrieb Paul B. Du Chaillu: „Eine der typischsten Einrichtungen des Landes ist die Sauna (Badehaus), im Schwedischen Badstuga genannt.“ Und so hielt die sauna Einzug in die englische Drucksprache und die Briten fingen an, das Erlebnis, nackt in einem heißen Raum zu schwitzen, zu genießen.
Ich habe unseren in Deutschland lebenden Schweden bei EVS Translations über die Saunakultur befragt und seine Antwort war: „Oh, Saunas sind eher eine finnische Angelegenheit. Geh‘ niemals mit einem Finnen in die Sauna. Das ist, als würdest du mit jemandem Armdrücken machen—du kannst sie einfach nicht schlagen. Die Sauna ist heißer, als man ertragen kann, und sie halten es einfach immer länger aus, als jeder andere.“ In Finnland scheint es eine Frage des Stolzes zu sein, länger als alle anderen und bei den heißesten Temperaturen in der Sauna zu bleiben und damit zu zeigen, wie stark man ist. 2010 wurde die jährliche Saunaweltmeisterschaft nach 10 Jahren verboten, weil es die Finnen derart übertrieben, dass es einige Todesfälle gegeben hat (für Deutschland war das schlecht, denn genau in diesem Jahr hatten sie ihren ersten weiblichen Weltmeister, Michaela Butz).
Art Buchwald, regelmäßiger Kolumnist der Washington Post, fasste die finnische Sauna in seinem Buch von 1957, I chose Caviar, mit dem etwas fragwürdigen folgenden Kommentar zusammen: „Aber in Finnland ist eine Sauna nicht nur ein Bad—es ist eine Lebensart. Eine Sauna ist für einen Finnen, was der Pub für einen Briten ist, ein Café für einen Franzosen, und das Fernsehgerät für einen Amerikaner”.





Überwältigende Resonanz bei EVS Translations zur Registrierung als Knochenmarkspender
Leukämie – jedes Jahr erkranken in Deutschland ca. 10.000 Menschen daran (Quelle: Deutsche Krebshilfe). Die Krankheit, ein Blutkrebs, ist leider nur schwer heilbar. Um eine Chance zu haben, muss ein geeigneter Knochenmarkspender, der sogenannte „genetische Zwilling“, gefunden werden.
Geschockt mussten Mitarbeiter der EVS Translations die Nachricht von der Erkrankung eines Kollegen empfangen. Der offensive Umgang des Erkrankten erlaubte, dass das Unfassbare kein Tabu war. Mitgefühl konnte das Unternehmen im ersten Schritt sicherlich durch das Senden einer Karte und eines Päckchens mit den Lieblingssüßigkeiten des Kollegen ausdrücken.
Doch EVS Translations wollte mehr tun: Das Unternehmen rief alle Mitarbeiter deutschlandweit dazu auf, sich bei der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) registrieren zu lassen. In dieser Organisation, die 1991 gegründet wurde, sind bereits über 5 Millionen Menschen weltweit registriert, und täglich werden es mehr. Die Registrierung ist weder zeitaufwendig noch schmerzhaft: Ein einfacher Abstrich der Wangenschleimhaut bildet somit die Grundlage, um vielleicht ein Menschenleben zu retten! Die Registrierung ist kostenlos, doch DKMS bittet um eine Spende, die EVS Translations gerne für jeden Mitarbeiter übernimmt.
Die Resonanz war erstaunlich. Neben der Tatsache, dass bereits 20% der Mitarbeiter in der Datei registriert sind, haben viele sofort eine positive Rückmeldung gegeben und werden sich als Spender registrieren lassen. EVS Translations ist dankbar dafür, mit der Aktion „Gemeinsam gegen Blutkrebs“ sowohl die Fürsorge seitens der Geschäftsführung als auch die starke Verbundenheit im Kollegenkreis zum Ausdruck bringen zu können.




